Kleine Zeitung Steiermark

Ist es wirklich zu viel Mühe?

- Jeremias Pichler

Entschuldi­gen Sie bitte, wo ist der nächste Secondhand-shop?“Diese Frage stellt beziehungs­weise hört man nur selten, wobei genau das heutzutage wichtig wäre. In einer Gesellscha­ft, die immer das Neueste will, ist das Gebrauchte meist schnell alt und unzumutbar. So auch bei Kleidung: Wenn man sagt, man würde etwas aus zweiter Hand tragen, bekommt man schnell bemitleide­nde Blicke und wird als arm oder sozial bedürftig eingestuft. Das ist ein riesiges Problem, wenn man bedenkt, welche Massen an weggeworfe­ner Kleidung man durch das Überdenken seiner Einstellun­g zu Secondhand-mode vermeiden könnte.

Wer kennt es nicht: Man hat immer Gewand, das einem, kaum gekauft, schon nicht mehr passt, oder das man einfach kein zweites Mal mehr anzieht. Nicht nur das Hochzeitsk­leid – ein äußerst edles Kleidungss­tück, das man (in der Regel) nur einmal anzieht. Ist doch eigentlich viel zu schade darum! Auch bei Kinderklei­dung ist es oft so: einmal gekauft, zweimal getragen und schon passt sie den Kindern häufig nicht mehr. an müsste sich nur die Mühe machen, die Kleidung zum nächsten Secondhand­shop zu bringen.

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