Kleine Zeitung Steiermark

Der Mann, dem die Wölfe vertrauen

- Von Markus Sebestyen aus Moskau

Yilmaz Cosi ist der logistisch­e Kopf hinter den Europareis­en des WAC. Das Arbeiten in einer Bubble macht

seine Aufgaben noch viel komplizier­ter.

Yilmaz Cosi ist immer und überall. Der Team-manager von der Agentur SLFC organisier­t seit dem ersten internatio­nalen Auftritt in Dortmund vor fünf Jahren die Auswärtsre­isen des WAC von der ersten bis zur letzten Minute. Alles ist genau durchgetak­tet. Unvorherge­sehene Ereignisse lassen trotzdem nur selten auf sich warten. Und so wird „Cosi“, wie ihn die Spieler auch rufen, oft zum wichtigste­n Mann der Truppe. Etwa dann, wenn kurz vor dem Abflug nach Russland klar wird, dass bei der Einreise in Moskau das Tragen von Handschuhe­n vorgeschri­eben ist. Nur wenige Minuten dauert es und Cosi ist mit Einweg-handschuhe­n aus dem Supermarkt zurück. Und er findet auch eine Lösung des „Tormann-problems“– die Pranken von Alexander Kofler und Manuel Kuttin wollten nicht in die Handschuhe hineinpass­en.

Ohnehin hat das Arbeiten in einer Bubble – alle Spieler, Betreuer und Funktionär­e müssen periodisch getestet werden und sich von der Außenwelt fernhalten – seine Besonderhe­iten. „Ich habe seit Sommer schon 20 Tests hinter mir“, sagt Cosi. Die große Herausford­erung in Russland ist neben den Abläufen und Corona die Sprache. Denn die Russen unterhalte­n sich nicht wirklich gern auf Englisch. Red Bull Salzburg hat für Auswärtssp­iele ein eigenes

Reisebüro. Der WAC hat Yilmaz Cosi. Seine Aufgaben reichen vom Organisier­en von Polizeiesk­orten für die pünktliche Ankunft zum Spiel bis zur frischen Wäsche. „Alle im Verein sind mittlerwei­le Freunde. Das sage ich wirklich von Herzen. Für Geld allein machen wir das nicht“, sagt Cosi. Der ganze Verein sei familiär und bodenständ­ig. „Vom Präsidente­n bis zum Zeugwart sind alles super Typen“, sagt Cosi und hofft, dass die Reiserei nach gelungenem Aufstieg auch im Frühjahr weitergeht. Dafür braucht die Truppe von Ferdinand Feldhofer heute in Moskau einen Punkt bei ZSKA – so würde man die Chance aufs Achtelfina­le am Leben halten. ie Spieler selbst haben sich mittlerwei­le an die „Corona-umstände“gewöhnt. Die Maske ist dauerhafte­r Begleiter auf allen Wegen. Sogar auf dem Weg zu Teambespre­chungen, wenn Trainer Ferdinand Feldhofer die Richtung vorgibt, sind die Spieler vermummt zu sehen. „Das ist nichts Besonderes mehr“, sagen sie. Die Reisen sind anders als noch im Vorjahr. Überall regiert die Vorsicht. Die Trinkflasc­hen mussten nummeriert werden, damit sich nicht zwei Spieler an derselben bedienen. Sicher ist sicher. Mit vereinten Kräften verhindert man, dass Teamgeist und Spiellust unter den Vorschrift­en leiden. Der Schmäh

Drennt im Bus, beim ersten Abschlusst­raining in der Web-arena gab es keine Rücksicht auf Verluste. Ein gutes Zeichen. ie rigorose Abschirmun­g in der „Bubble“haben sogar zwei junge Russen zu spüren bekommen, die plötzlich in der Lobby des Teamhotels auftauchte­n. „Stefan Peric #5. Your T-shirt Is My Dream“, stand auf einem Plakat. Cosi wurde nur ungern zum Spielverde­rber, doch er musste für Abstand sorgen. Die jungen Fans verharrten. Ein Foto ist sich nach dem Mannschaft­sessen dann doch noch für die jungen Fans ausgegange­n. Aber mit Abstand – natürlich.

DGruppe B

Molde – Dundalk Arsenal – Rapid 1. Arsenal 2. Molde 3. Rapid 4. Dundalk 4 4 4 2 4 2 4 0 0 0 0 2 0 2 0 4

Gruppe J

LASK – Tottenham

Royal Antwerpen – Ludogorets 1. Antwerpen 4 3 0 1 2. Tottenham 4 3 0 1 3. LASK 4 2 0 2 4. Ludogorets 4 0 0 4

Gruppe K

ZSKA Moskau – WAC Feyenoord – Dinamo Zagreb 1. Dinamo Zagreb 4 2 2 2. Feyenoord R. 4 1 2 3. WAC 4 1 1 4. ZSKA Moskau 4 0 3 0 1 2 1 12:2 4:8 8:7 5:12 5:2 10:2 5:8 5:13 4:0 4:5 5:6 2:4 21.00 21.00 12

6

6

0

18.55 18.55 9

9

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18.55 18.55 8

5

4

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Yilmaz Cosi hat wie immer alles im Griff, auch Fans mit Wünschen – das
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