Kleine Zeitung Steiermark

Da Freude, dort Trauer und Kritik

- Von Ute Baumhackl Für Iris Laufenberg,

Kinos und Kultureinr­ichtungen in Österreich bleiben noch bis zum 6. Jänner geschlosse­n. Museen und Bibliothek­en dürfen allerdings schon ab dem kommenden Montag wieder öffnen.

Die Freude ist ihr anzumerken. Katharina Kocher-lichem, Leiterin der steirische­n Landesbibl­iothek, darf ab Montag wieder aufsperren. Auch die Lesezonen werden geöffnet, „wir haben die Abstandsre­geln und Sicherheit­svorkehrun­gen seit Mai ohnehin beibehalte­n“, berichtet Kocherlich­em. Zusätzlich­e Frohbotsch­aft für Bücherfreu­nde: „Wir waren im Lockdown sehr fleißig und haben richtig viel Literatur angekauft.“

Nicht alle haben derart Grund zum Jubeln: „Auch wenn wir es schon ahnten: Wir sind sehr traurig, dass wir noch nicht wieder aufsperren dürfen“, erzählt Eva Hofer vom Grazer Theater im Bahnhof, „die Hoffnung war, wenigstens im kleinen Rahmen spielen zu dürfen, zumal die Kulturvera­nstalter die Schutzmaßn­ahmen ja bisher sehr gut im Griff hatten.“Das TIB muss also auf die avisierte Wiederinga­ngsetzung des Kulturbetr­iebs nach Neujahr hoffen.

Wenigstens dafür stehen die Zeichen gut: Ab 7. Jänner sollen Kinos, Bühnen, Konzerthäu­ser auf jeden Fall wieder spielen dürfen. Die konkreten Bedinnis gungen werden aber erst „abhängig vom Infektions­geschehen“festgelegt, kündigte der für Kultur zuständige Vizekanzle­r Werner Kogler (Grüne) gestern an. Wie schon bisher erlaubt bleiben „Proben und künstleris­che Darbietung­en ohne Publikum, die zu berufliche­n Zwecken erfolgen“.

Intendanti­n des Grazer Schauspiel­hauses, ist das eine nachvollzi­ehbare Regel: Nicht zuletzt aufgrund internatio­naler Gäste sei es im Theaterbet­rieb nicht möglich, „abwechseln­d auf- und zuzusperre­n. Wir brauchen die Sicherheit, dass der avisierte Termin der Öffnung auch ein tatsächlic­her Spielbegin­n ist.“Im selben Sinne fordert auch Burgtheate­r-chef Martin Kuˇsej „Vorlauf und Gewissheit für Planung und Vorbereitu­ng“.

Kogler dankte bei der Pressekonf­erenz den Kulturscha­ffenden für ihr Verständni­s trotz harscher Regeln. Auf Verständ

stoßen die Maßnahmen aber beileibe nicht überall: Für Autor Gerhard Ruiss ist eine Politik, „die sich darauf verlässt, dass sie für die Kunst und Kultur eine vorübergeh­end krisenbedi­ngte Grundverso­rgung geschaffen hat und das für ausreichen­d hält, zu wenig“, kritisiert der Sprecher der IG Autorinnen Autoren: „Es ist überflüssi­g, Theaterpro­ben zuzulassen, wenn es viele weitere Wochen nicht zu Aufführung­en kommt, es ist sinnlos, an eine funktionie­rende Bücher-frühjahrsp­roduktion zu denken, wenn Reiseund Veranstalt­ungsbeschr­änkungen eine größere Verbreitun­g von vornherein verhindern.“Man könnte sehr wohl „auch in Schließzei­ten Vorausplan­ungen und bestimmte Öffnungen zuzulassen. Das wurde bis jetzt versäumt, an Alternativ­en wurde nicht gedacht.“

Vorerst gelten die ab Montag gültigen Lockerunge­n also nur für Museen und Bibliothek­en. Pro

 ?? KK
APA ?? Katharina Kocher-lichem, Chefin der Landesbibl­iothek, freut sich über die Öffnung
Schauspiel­hauschefin Iris Laufenberg sieht nachvollzi­ehbare Regelungen
KK APA Katharina Kocher-lichem, Chefin der Landesbibl­iothek, freut sich über die Öffnung Schauspiel­hauschefin Iris Laufenberg sieht nachvollzi­ehbare Regelungen
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria