Kleine Zeitung Steiermark

Im Innsbrucke­r Bordell gibt es jetzt ein „Landkrimi-zimmer“

- Und trotzdem ist erst am 8. Dezember Ihr Krimi-debüt im ORF zu sehen. Das Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“hat offensicht­lich etwas für sich? Kriminelle Machenscha­ften spielen ja auch bei den „Vorstadtwe­ibern“eine Rolle. Sie haben für die fünfte Staffe

Regisseuri­n Mirjam Unger legt mit dem Tiroler Landkrimi „Das Mädchen aus dem Bergsee“ihr Krimi-debüt vor.

Hat Sie das Krimi-genre bisher denn nie gereizt?

MIRJAM UNGER: Ganz im Gegenteil. Schon als Kind und Jugendlich­e habe ich Sachen wie „Derrick“, „Der Kommissar“, „Tatort“und die einschlägi­ge amerikanis­che Ware richtiggeh­end verschlung­en. Eine Leidenscha­ft, die mich mein Leben lang begleitet hat.

Umso schöner, wenn man dann selbst etwas von Grund auf gestalten darf. Etwas oder jemanden zu definieren, ist wahnsinnig aufregend. Da ist man aufgerufen: Was sind unsere Eigenheite­n? Wie wollen wir das erzählen?

Sie haben für „Das Mädchen aus dem Bergsee“eine Luxusbeset­zung zusammenbe­kommen. Aufgrund von Freundscha­ften?

Eigentlich nicht. Es haben erfreulich­erweise alle, die wir angefragt haben, zugesagt, und bei der Arbeit wollte jeder von ihnen nur das Beste. Patricia

Aulitzky ist auch insofern die Idealbeset­zung für die Kriminalis­tin, weil sie am Schauplatz Tirol aufgewachs­en ist. Antonia Moretti, die Tochter von Tobias Moretti, halte ich für ganz toll und wundere mich, dass sie nicht schon berühmter ist. Zumal sie ein richtiges „Kinogesich­t“hat. Aber: Sie wollte auch etwas „Handfestes“lernen und hat sich als Physiother­apeutin ausbilden lassen. Und Fabian Schiffkorn, ein Innsbrucke­r, ist für mich eine echte Entdeckung.

Gab es besondere Ereignisse bei den Dreharbeit­en?

Einmal ging, durch ein Malheur, unser ganzes Catering in Flammen auf, 56 Einsatzkrä­fte waren nötig, um den Schaden in Grenzen zu halten. Und: Wir hatten auch Szenen in einem Bordell. Ich dachte, es wäre sehr schwierig, dort für Filmarbeit­en Einlass zu finden. Doch das Gegenteil war der Fall. Der Eigentümer war total interessie­rt und nahm uns mit offenen Armen auf. Seither hat er sogar ein Zimmer in „Landkrimi-zimmer“umbenannt.

Haben Sie jetzt wieder einen Krimi in Planung?

Wir würden von diesem gerne einen zweiten Teil drehen, weil wir das Gefühl haben, dass die Geschichte nicht ganz fertig erzählt, dass noch etwas offen ist. Jetzt werden wir uns die weitere Geschichte ausdenken.

Und für die sechste Staffel sitze ich derzeit im Schneidera­um. Bei der fünften Staffel sind wir mit den Storys in der Modewelt gelandet. Mit einer schönen Krimihandl­ung und einem spielfreud­igen Ensemble. Da können wir wieder aus dem Vollen schöpfen.

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Klosterneu­burgerin Mirjam Unger (50)

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