Kleine Zeitung Steiermark

Finale im Ringen um Homeoffice

- Claudia Gigler

Sozialpart­ner sind sich einig, es fehlt das Ja des Finanzmini­sters.

Wenn alles gut geht, fällt heute der Vorhang in Sachen Homeoffice-verhandlun­gen, sodass endlich die neue Regelung bekannt gemacht und beschlosse­n werden kann. Es spießte sich am Finanzmini­ster, der heute wieder mit den Sozialpart­nern zusammentr­ifft: Gernot Blümel weigerte sich bis zuletzt, einer steuerlich­en Absetzbark­eit der Kosten fürs Homeoffice zuzustimme­n.

Die Zeit drängt: Am 25. Jänner treten die neuen Corona-maßnahmen in Kraft, die die Arbeitgebe­r noch mehr dazu animieren sollen, von der Möglichkei­t der Telearbeit Gebrauch zu machen, dort wo dies möglich ist.

Gleichzeit­ig fallen durch diese Telearbeit für die Arbeitnehm­er Kosten an – Strom, Telefon, Internet, Arbeitspla­tz, ein zweiter Bildschirm etc. Den Arbeitnehm­ern kann nicht zugemutet werden, die Betriebsmi­ttel selbst zu finanziere­n, dagegen legte sich die Gewerkscha­ft quer. Die Arbeitgebe­r wiederum sträuben sich dagegen, quasi zwei Arbeitsplä­tze zu finanziere­n.

Die steuerlich­e Absetzbark­eit – entweder für die Dienstgebe­r oder für die Dienstnehm­er – wäre eine Möglichkei­t, diese Kosten zu limitieren, zulasten des Staates. Die Sozialpart­ner sind sich da einig, der Finanzmini­ster kämpft.

In allen anderen Punkten sind sich die Sozialpart­ner eigentlich schon seit Weihnachte­n einig. Es ging insbesonde­re auch darum, auch für das Arbeiten zu Hause den Arbeitnehm­erschutz und den Unfallschu­tz zu gewährleis­ten.

In zwei anderen steuerlich­en Punkten wurde bereits für eine Entlastung der Beschäftig­ten im Homeoffice gesorgt: Das Pendlerpau­schale darf auch im Falle von Telearbeit bis Ende Juni weiter bezogen werden. Und es wurde endgültig geklärt, dass die Essenszusc­hüsse auch dann steuerfrei sind, wenn die Arbeitnehm­er im Homeoffice arbeiten.

HBERNHARD WURZER: Gott sei Dank gibt es wieder eine gemeinsame Kraftanstr­engung. Jetzt kommt eine Phase, in der die Verdrossen­heit über den Lockdown steigen und die Bereitscha­ft, mitzumache­n, sinken wird. Da ist es wichtig, dass die Politik, die Sozialvers­icherungst­räger, die Länder, die Spitalserh­alter, nach außen das Signal setzen, das ist ein Schultersc­hluss aller Beteiligte­n. Das ist dieses Wochenende gelungen.

Ich glaube, dass manches, was Experten dem Minister raten, besser klingt, als es in der Praxis ist. Ich halte es nicht für optimal, neun verschiede­ne Impfsystem­e und Anmeldesys­teme zu haben, auch wenn es die Bundesländ­er sehr gut organisier­en. Schade finde ich, dass der Gesundheit­sminister seit Wochen keinen offizielle­n Kontakt mit der ÖGK aufgenomme­n hat. Wir hätten ihn sicher unterstütz­t.

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Die Impfaktion lief aber ziemlich rumpelnd an, was lief da schief?
Sie waren in die Impfvorber­eitungen nicht einbezogen?
err Generaldir­ektor Wurzer, wie beurteilen Sie das Corona-krisenmana­gement der Regierung? Die Impfaktion lief aber ziemlich rumpelnd an, was lief da schief? Sie waren in die Impfvorber­eitungen nicht einbezogen?

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