Ortschef geimpft: Arzt seziert Impfstrategie
den. Hintergrund: „Ich habe die Dosen aufgebraucht, bevor sie abgelaufen wären, und nicht missbräuchlich verwendet“, erklärt der Arzt Harald Moser. In seiner Praxis in Stubenberg am See hat er mehrere Impfdosen an Risikopatienten verimpft, auch Politiker. Das ist Wochen her. Die Vakzine waren im Heim übrig geblieben. Neben Patienten verabreichte der Arzt sich und dem Personal eine Impfung, da sie mit Covid-19-patienten in Kontakt seien.
Was Moser wurmt: die Impfstrategie von Bundesregierung und Land. „Wir Mediziner wurden nicht informiert und jetzt als die Bösen hingestellt.“Er hatte keine Direktiven erhalten, wer zu impfen sei und wann. So habe er seine Risikopatienten selbst hingewiesen, dass jeder, der sich impfen lassen möchte, sich melden möge, um Aufwand und Bedarf abzuschätzen. Aus
Mosers Sicht sollten Bund und Land die Impfstrategie überdenken und für Schutz der Risikopatienten und des medizinischen Personals sorgen.
Einer der Impfärzte in Gamlitz ist Peter Sigmund. Er erklärt: Es gehe „derzeit vor allem darum, konzentrische Kreise um das Seniorenwohnheim zu ziehen“. Bewohner, Personal und das nahe Umfeld seien zu schützen. Wenn „man davon ausgeht, wen man einsatzfähig halten möchte, falls es hart auf hart geht, kann man auch örtliche Politiker dazu zählen“. Die Ärzte übernehmen da „eine große Verantwortung“.
Dem Pflegereferat, der Impfkoordination im Lande und Krankenanstaltengesellschaft Kages sind bis Mittwoch keine Fälle gemeldet worden, wonach jemandem seine reservierte Dosis Biontech-pfizer-impfstoff entwendet worden wäre.