Kleine Zeitung Steiermark

Kitzbühel ganz anders, aber doch wie immer

- Fritz Strobl,

In fünf Minuten zu Fuß vom Zielraum zurück ins Hotel: Das hätte ich mir in Kitzbühel auch manchmal gewünscht. So fasziniere­nd die Fan-Kulisse in und rund um den Zielraum auch ist, so mühsam kann dies oft für die einzelnen Athleten werden. Deswegen verstehe ich auch Matthias Mayer, wenn der sagt, dass er die Ruhe heuer einmal als wohltuend empfindet. Die Aufgabe ist ja schwierig genug, denn die Streif bleibt die Streif – Corona-Folgen hin oder her. Auch wenn nach den ersten Trainings die Bedingunge­n etwas einfacher gewirkt haben mögen: Du musst auf dieser Strecke in jedem Moment hellwach sein, sonst geht es nicht gut aus. b da die lange Pause seit Bormio für die Fahrer gut war, das wage ich zu bezweifeln. Normal steht vor Kitzbühel der Klassiker auf dem Lauberhorn auf dem Programm, da hast du Minimum zwei Trainings und dann die längste

OAbfahrt des Winters. Du bist im Rhythmus, hast genug Abfahrtski­lometer und Selbstvers­tändlichke­it für Herausford­erungen wie Mausefalle, Steilhang, Traverse und Zielschuss. Nun hatten die Abfahrer aber drei Wochen Pause – gut für die, bei denen es in Bormio gut gelaufen ist wie Mayer oder Kriechmayr, schlecht für die, die auf der Suche nach ihrer Form sind oder den Anschluss nach Verletzung­en noch nicht gefunden haben, so wie Paris oder Reichelt. Wichtig wird wie immer sein, wer sich auf die Gegebenhei­ten am besten einstellt. Es geht um 300 Punkte, es geht darum, dankbar zu sein, dass man fahren darf. Das eröffnet auch Außenseite­rn Chancen. Oder Fahrern, die gerade intuitiv alles richtig machen, wie Ryan CochranSie­gle. Aber: Hier muss man Beat Feuz oder Matthias Mayer erst einmal schlagen.

Olympiasie­ger in der Abfahrt 2002, 9 Weltcupsie­ge.

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