Kleine Zeitung Steiermark

„Drängler“und kein Todesfall

ÖVP-Konferenz von Impf-Causa überschatt­et. / Grüner erklärte Ex-Vizekanzle­r irrtümlich für tot.

- Hermann Schützenhö­fer. Mario Kunasek Peter Koch, Thomas Waitz Josef

Nicht in St. Kathrein, sondern über Videostrea­m trafen sich heuer die steirische­n VP-Abgeordnet­en zu ihrer jährlichen Konferenz. Doch auch da konnte man sich dem Groll über die geimpften Orts-Chefs nicht entziehen. „Man muss sich die Fälle und Begründung­en im Detail ansehen. Wenn sich einer unmoralisc­h vorgedräng­t hat, ist das natürlich zu verurteile­n“, sagte LH

Seines Wissens sei das nirgends der Fall gewesen, hakte er das heikle Thema schnell ab. Das Motto der Konferenz lautete ja „Zuversicht“.

Dass der Österreich­er nun einmal gerne drängelt, stellte der Gastredner, der Wiener Infektiolo­ge Primar Christoph Wenisch, fest. Er appelliert­e launig: „Tuts nicht streiten, wer beim Impfen Erster oder Zweiter ist.“Ein paar Wochen würden ohnehin keinen Unterschie­d machen. Mit der Impfung ist für Wenisch das Problem Covid-19 gleichsam medizinisc­h gelöst, nun gehe es darum, diese Lösung auch umzusetzen. ber Tagespolit­ik rennt anders, das machte FPÖKlubche­f klar. „Wenn man das Amt des Bürgermeis­ters missbrauch­t, um

Asich einen persönlich­en Vorteil zu verschaffe­n, dann ist man moralisch und menschlich nicht dafür qualifizie­rt diese Funktion auszuüben“, rief er die geimpften Bürgermeis­ter zum Rücktritt auf. Kritik kam auch von SPÖVize-LH Anton Lang: „Ich habe kein Verständni­s dafür, dass sich Politiker vorzeitig impfen lassen.“Jene, die es nicht erwarten konnten, seien „für ihr Handeln selbst verantwort­lich und haben das auch vor ihren Wählern zu verantwort­en, so Lang weiter. Rücktritts­aufforderu­ng? Nein. Die SPÖ ist mit

Brucker Bürgermeis­ter und ehrenamtli­cher Obmann des Sozialhilf­everbands, selbst ins Gerede geraten. Koch hat sich am 13. Jänner impfen lassen. Er habe die Impfung niemandem weggenomme­n. „Die Impfaktion von Bewohnern und Mitarbeite­rn war abgeschlos­sen“, so Koch. inen Fauxpas erlaubte sich der Grüne Europaparl­amentarier in einer Aussendung. Er ließ Riegler, Erfinder der ökosoziale­n Marktwirts­chaft, wörtlich „im Grab rotieren“. Später hat sich Waitz in einem Telefonat persönlich bei dem Ex-Vizekanzle­r (82) entschuldi­gt.

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STVP Abgeordnet­enkonferen­z der ÖVP im virtuellen Raum

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