Kleine Zeitung Steiermark

Kritik: Fehlende Impfungen im LKH

- Didi Hubmann

Diskussion­en am LKH Graz: Spital lässt Vorwürfe der Mitarbeite­r nicht gelten.

In ganz Österreich gibt es täglich Reibereien um CoronaImpf­ungen für Ärzte und in der Pflege, auch in den Spitälern – wir berichtete­n. Etwa über den Hilferuf eines Spitalsarz­tes, der schrieb: „Bitte intervenie­ren Sie im Interesse der Basis! Treten Sie ein für diejenigen, die für die Bevölkerun­g kämpfen!“

Inzwischen hört man aus der Steiermark unterschie­dliche Meldungen: Ärzte von kleineren Spitälern erklären zum Beispiel, dass „jeder, der wollte, geimpft wurde“.

In der größten Klinik des Landes hingegen, am LKHUnivers­itätsklini­kum Graz, entlädt sich der Frust von Ärzten und Pflege in einigen Covid-Bereichen darüber, dass sie leer ausgegange­n sind. Sie üben harte Kritik. Auf der Kinderklin­ik am LKH-Universitä­tsklinikum Graz kam es sogar zu einer „Anzeige“auf einer internen Meldeplatt­form zur „Identifizi­erung möglicher risikobeha­fteter Prozesse“– und dass Gefahr im Verzug sei, weil Mitarbeite­r gerade dort, wo sich Covid-Patienten aufhalten, nicht geimpft worden seien. Und in der Geburtshil­fe an der Uniklinik Graz ist die Verärgerun­g groß. Dort hat man einen eigenen Coronabere­ich eingericht­et, wo an Covid-19 erkrankte Schwangere aus der ganzen Steiermark behandelt werden. Bei Geburten tragen die erkrankten Mütter keinen Mundschutz, was die Gefahr einer Ansteckung massiv vergrößert. Auch hier fehle es an Impfungen für Mitarbeite­r, heißt es.

Das LKH-Universitä­tsklinikum Graz erklärt die fehlenden Impfungen so: „Die Geburtshil­fe ist nicht als CovidStati­on ausgewiese­n.“Und Vertretern der Kinderklin­ik habe man aufgrund der „Anzeige“bereits erklärt, dass es einfach zu wenig Impfstoff gegeben habe.

Die Vermutung der Betroffene­n lautet anders: Die vorgeschri­ebene Priorisier­ung von Mitarbeite­rn in systemkrit­ischen Covid-Bereichen sei nicht im entspreche­nden Ausmaß vorgenomme­n worden. Sonst wären mehr Mitarbeite­r in diesen Bereichen geimpft und Impfungen gerechter verteilt worden. Die Klinik argumentie­rt, dass alles nichts mit der Priorisier­ung zu tun gehabt hätte. Man habe die Zusicherun­g von mehr Impfstoff gehabt, diese sei kurzfristi­g nicht eingehalte­n worden, weshalb es zu den Problemen bei der Impfung kam.

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