Kleine Zeitung Steiermark

Die erste

- Von Gerald Winter-Pölsler Finanzstad­trat Günter Riegler (ÖVP)

Minus 68 Millionen Euro in zwei Jahren: Die Lücke im Grazer Haushalt ist enorm, aber weniger tief als zunächst befürchtet. Das zeigen die Zahlen von Finanzstad­trat Günter Riegler.

Es ist die erste konkrete Abrechnung der Coronakris­e, die Finanzstad­trat Günter Riegler (ÖVP) auf Anfrage der Kleinen Zeitung vorlegt. Für die Jahre 2020 und 2021 hat er die bisherigen Verluste durch die Coronakris­e und Einnahmen aus den diversen Hilfspaket­en von Bund und Land aufgerechn­et, um die Folgen für den Grazer Haushalt darzustell­en. Kurzfassun­g: Unterm Strich bleibt trotz aller Hilfen ein Minus von 68 Millionen Euro.

„Diese Zahl könnte sich durch drei Aspekte noch verbessern“, betont Riegler. Erstens: wenn die Wirtschaft heuer besser läuft, als es die Situation erwarten lässt. Zweitens: wenn die Kurzarbeit in verschiede­nen städtische­n Firmen über den März hinaus verlängert werden kann. Drittens: wenn es mit Salzburg und Innsbruck gelingt, Hilfen für die Flughäfen zu lukrieren.

Zu den konkreten Zahlen: 2020 blieben die Einnahmen aus der Kommunalst­euer um 26 Millionen Euro unter den ursprüngli­chen Erwartunge­n. Die Ertragsant­eile – jenes Stück am allgemeine­n Steuerkuch­en, das Graz bekommt – fielen um 40 Millionen Euro niedriger aus. Dazu gesellen sich weitere 30 Millionen Euro, die an Umsätzen und Gewinnen bei Messe & Co. fehlen. Diese roten Zahlen summieren sich für 2020 auf 96 Millionen, für heuer rechnet Riegler mit minus 90 Millionen.

Diesem kräftigen Minus von zusammenge­nommen 186 Millionen Euro stehen einige schwarze Zahlen gegenüber. Allen voran die Einmaleffe­kte aus den beiden Gemeindepa­keten des Bundes (I aus dem Sommer 2020, II gerade beschlosse­n) mit zusammen 76 Millionen Euro, 18 Millionen Euro vom Land, sechs Millionen aus einer Investitio­nsprämie des Bundes für ökologisch­e und Digitalisi­erungsproj­ekte.

Plus: 13,36 Millionen Euro kommen aus der Kurzarbeit, eine Million aus dem Fixkostenz­uschuss und 3,1 Millionen aus dem Umsatzersa­tz.

Macht, Stand jetzt, das Minus von 68 Millionen Euro. „Gesamt gesprochen bin ich nicht unzufriede­n. Die Hartnäckig­keit und das unbequeme Drängen auf Hilfen hat sich ausgezahlt“, so Riegler. Von einem blauen Auge will er nicht sprechen, dazu ist der Fehlbetrag zu hoch – und auch der budgetiert­e Schuldenan­stieg auf 1,7 Milliarden bis Ende 2021.

Millionen Euro – so viel verliert der städtische Haushalt in zwei Jahren durch die Coronakris­e.

– um so viel sackt die Kommunalst­euer ab.

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FUCHS rechnet die Verluste und Coronahilf­seinnahmen vor

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