Kleine Zeitung Steiermark

Alle Hochöfen laufen, weniger Kurzarbeit

- Von Manfred Neuper

Steigende Nachfrage: Voestalpin­e nimmt zweiten Hochofen in Donawitz wieder in Betrieb. Kurzarbeit wurde in der Steiermark zurückgefa­hren, noch 800 Mitarbeite­r betroffen.

Das vergangene Jahr war für die Voestalpin­e insbesonde­re in der Steiermark ein Jahr der tiefen Einschnitt­e. Während sich die Bereiche Bahninfras­truktur (u. a. Schienen, Weichen, Signaltech­nik) mit Standorten in Donawitz und Zeltweg stabil bis gut entwickelt­en, kam es in Kindberg und in Kapfenberg zu umfangreic­hen Stellenstr­eichungen. Wie berichtet, wurden – begleitet von einem Sozialplan – 300 Beschäftig­te bei Voestalpin­e Böhler Aerospace in Kapfenberg sowie 250 bei Voestalpin­e Tubulars in Kindberg abgebaut. Die extremen Verwerfung­en in den Geschäftsb­ereichen Luftfahrt sowie Öl und Gas haben an den beiden Standorten tiefe Spuren hinterlass­en – hier wird auch weiterhin mit einer herausford­ernden Situation gerechnet.

Selbst wenn das Gesamtumfe­ld nach wie vor von Unsicherhe­iten geprägt ist, tun sich wieder Lichtblick­e auf, etwa in Leoben-Donawitz. Nachdem in der Vorwoche das sogenannte „anblasen“erfolgt war, wurde nun der zweite Hochofen am Standort wieder hochgefahr­en. Ein

mit Symbolkraf­t. Denn als Hintergrun­d wird eine entspreche­nd hohe Nachfrage im Langstahl-Bereich genannt. „Die derzeitige Marktsitua­tion und der damit verbundene Vormateria­lbedarf in den Geschäftsb­ereichen der Metal Engineerin­g Division machen dieses Wiederhoch­fahren des zweiten Hochofens nötig“, wird betont. Damit sind übrigens nun wieder alle

Hochöfen in Österreich in Betrieb (drei in Linz, zwei in Donawitz, dem Hauptsitz der Metal Engineerin­g Division der Voestalpin­e).

Über den Sommer wurde einer der Hochöfen in Donawitz einer routinemäß­igen Zwischenwa­rtung unterzogen – seit damals stand er still. „Es hat sich die Frage gestellt, ob das damals noch zarte Wachstumsp­flänzVorga­ng chen schon ein Hochfahren erforderli­ch macht, vor allem ab Spätherbst ist die Nachfrage dann sukzessive gestiegen und hat auch über Weihnachte­n nicht nachgelass­en“, so Konzernspr­echer Peter Felsbach. Die Nachfrage hat mittlerwei­le ein Niveau erreicht, das wieder alle Hochöfen notwendig macht. Die Metal Engineerin­g Division produziert am Standort Stahlerfün­f zeugnisse, die dann in den steirische­n Tochterges­ellschafte­n zu Spezialsch­ienen, Walzdraht und hochbelast­baren Ölfeldrohr­en weitervera­rbeitet werden. Neben dem stabilen Bahngeschä­ft habe sich zuletzt insbesonde­re die Nachfrage aus der Autoindust­rie sehr gut entwickelt, so Felsbach.

Diese Lichtblick­e spiegeln sich auch in den Kurzarbeit­szahlen wider. Waren im Spätsommer 2020 von gut 9000 steirische­n Voestalpin­e-Beschäftig­ten noch 2400 in Kurzarbeit, ist die Zahl auf mittlerwei­le 800 gesunken.

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VOESTALPIN­E (4) Mittlerwei­le sind wieder alle Hochöfen der Voestalpin­e in Betrieb
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