Crowd-Investitionen legen zu
2020 wurden 72,3 Millionen Euro in Crowd-Projekte investiert.
Crowdinvesting, also die Aufnahme von Geld bei vielen kleinen Investoren, war auch im von der Coronakrise geprägten Jahr 2020 ein Wachstumsmarkt. Wegen eines gedämpften Anlegerverhaltens und eines reduzierten Angebots fiel das Wachstum 2020 mit 5,6 Prozent laut Zahlen von Crowdcircus allerdings schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Insgesamt wurden 72,3 Millionen Euro auf diesem Weg eingesammelt. Im Schnitt sind das 2100 Euro pro Investor und Projekt.
Österreicher seien konservative Anleger, sagt Sebastian Scholda von Crowdcircus. Daher wird vor allem in Immobilienprojekte investiert. Sie bekommen rund drei Viertel der Summe. Andreas Zederbauer von der Crowdinvesting-Plattform
Dagobertinvest betont, wie wichtig Aufklärung sei. Bei der Anlageform handelt es sich um Nachrangdarlehen. Diese werden der Eigenkapitalseite eines Projektes zugeschrieben. Geht etwas schief, droht der Ausfall. „Deshalb bietet dieses Investment auch hohe Zinsen“, sagt der Dagobertinvest-Chef.
Dennoch ist die Zahl der Ausfälle gering. Seit 2012 kam es in Österreich zu 26 Ausfällen mit einem Verlust von 5,6 Millionen Euro. Das sind rund 1,7 Prozent des investierten Kapitals. Was öfter vorkomme, seien Verzögerungen. „In einem Immobilienprojekt werden die Nachrangdarlehen meist mit dem Verkauf der letzten zwei Wohnungen beglichen.“Dauert das länger, bekommt der Investor aber Verzugszinsen.