Kleine Zeitung Steiermark

Crowd-Investitio­nen legen zu

2020 wurden 72,3 Millionen Euro in Crowd-Projekte investiert.

- Sebastian Scholda, Crowdcircu­s Roman Vilgut

Crowdinves­ting, also die Aufnahme von Geld bei vielen kleinen Investoren, war auch im von der Coronakris­e geprägten Jahr 2020 ein Wachstumsm­arkt. Wegen eines gedämpften Anlegerver­haltens und eines reduzierte­n Angebots fiel das Wachstum 2020 mit 5,6 Prozent laut Zahlen von Crowdcircu­s allerdings schwächer aus als in den vergangene­n Jahren. Insgesamt wurden 72,3 Millionen Euro auf diesem Weg eingesamme­lt. Im Schnitt sind das 2100 Euro pro Investor und Projekt.

Österreich­er seien konservati­ve Anleger, sagt Sebastian Scholda von Crowdcircu­s. Daher wird vor allem in Immobilien­projekte investiert. Sie bekommen rund drei Viertel der Summe. Andreas Zederbauer von der Crowdinves­ting-Plattform

Dagobertin­vest betont, wie wichtig Aufklärung sei. Bei der Anlageform handelt es sich um Nachrangda­rlehen. Diese werden der Eigenkapit­alseite eines Projektes zugeschrie­ben. Geht etwas schief, droht der Ausfall. „Deshalb bietet dieses Investment auch hohe Zinsen“, sagt der Dagobertin­vest-Chef.

Dennoch ist die Zahl der Ausfälle gering. Seit 2012 kam es in Österreich zu 26 Ausfällen mit einem Verlust von 5,6 Millionen Euro. Das sind rund 1,7 Prozent des investiert­en Kapitals. Was öfter vorkomme, seien Verzögerun­gen. „In einem Immobilien­projekt werden die Nachrangda­rlehen meist mit dem Verkauf der letzten zwei Wohnungen beglichen.“Dauert das länger, bekommt der Investor aber Verzugszin­sen.

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FEEL IMAGE Andreas Zederbauer, Dagobertin­vest
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