Von Impfdränglern und Versuchskaninchen
Ziemlich absurd, wenn geimpfte Politiker auch von jenen kritisiert werden, die die Impfung als Feldversuch verteufelten.
Wer wurde wann und wo gegen Covid-19 geimpft? Wer drängte sich vor, wer nicht? Es wird sich klären. Und es wird leichter zu klären sein als die Frage, wie Impfskeptiker und wie nicht nur 40 oder 60 Prozent des Pflegepersonals überzeugt werden können, sich impfen zu lassen. Nein, mit Showpolitik lässt sich da nichts ändern. Was rief letzte Woche ein blauer Spitzenfunktionär im Parlament? „Gesunde Österreicher werden in einem Feldversuch der Pharmaindustrie zu Versuchskaninchen gemacht.“
Was ruft er jetzt? Ein Vordrängen beim Impfen sei „absolut inakzeptabel“. Welch Schwenk!
Ja, es ist letztklassig, wenn ein Bürgermeister eindeutig einem Heimbewohner vorgezogen wurde. Aber ebenso, Drängler und Nicht-Drängler in einen Topf zu werfen. Was schnell vergessen wurde? Dass noch vor Kurzem die Regierung aufgefordert wurde, sie möge sich mutig als Erste impfen lassen, um Bedenken über die Sicherheit entgegenzutreten. Wie auch der Wiener Kardinal bekannt gab, dass er sich impfen ließ. Um dann als 76-Jähriger mit Krebserkrankung mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, „die Eliten würden sich in Sicherheit bringen“. Der Gesundheitsminister hat wohl deshalb immer Fragen abgewehrt, warum er nicht als Erster voranschreite. Es würde dann kritisiert, verteidigte er sich, dass er einem anderen die Impfung wegnehme. Er hätte natürlich wie Schönborn sagen können, andere von der Notwendigkeit des Impfens zu überzeugen, sei ihm das Risiko, kritisiert zu werden, allemal wert. Applaus wäre ihm damals sicher gewesen. Und heute? Er würde geohrfeigt und in den Topf der Drängler geworfen. ber zumindest hat die aktuelle Debatte etwas Positives: Sie könnte auf Impfskeptiker überzeugender wirken als so manche Impfkampagne.
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derungen an die Gesundheitsbehörden klar seien.
Er appelliert an die Politik, die Strategie „testen, verfolgen und isolieren“auszubauen oder Screenings anzubieten – besonders, wenn sich die Virusvariante in Österreich durchsetze, müssten Infizierte und Kontakte schnell in Quarantäne.
Eine zunehmende psychologische