Zum Autor
geboren 1950 in Graz, zählt zu den wichtigsten Philosophen und Publizisten des Landes. Strasser lehrte Philosophie an der Universität Graz. Der Träger des Österreichischen Staatspreises für Publizistik veröffentlichte gut zwei Dutzend Werke. denke, das eher Stephen Kings „Desperation“zustünde. Urlaub zurzeit nicht möglich, Konzertbesuch nicht möglich, etc. pp. lle stöhnen, das ist wahr, es kann und wird noch schlimmer kommen, zumindest was die wirtschaftlichen Folgen betrifft. Auch mit der Anti-Corona-Impfung wird’s nicht so rasch gehen wie erhofft. Was noch? Ach ja, die geschlossenen Schulen, die Hörsäle an den Universitäten stehen leer. Und ja, in den Altersheimen wird mehr gestorben, und die Inten
Asivstationen in den Spitälern sind immer am Rand ihrer Kapazitätsgrenzen. Das alles ist höchst betrüblich, unsere Regierung macht den einen oder anderen Fehler bei ihrer AntiCorona-Politik, einige Bürgermeister haben sich impfen lassen, obwohl sie noch lange nicht dran waren (da wäre ich ja noch eher an der Reihe gewesen). Schweinerei!
Ja, also Schweinerei hin oder her, die Zustände sind nicht optimal, aber sie werden die Überwachungsmentalität der Scharfmacher hochkitzeln und zur Anarchie entarten, wenn meine lieben Mitmenschen hierorts nicht langsam anfangen, nicht jede Informationsfussel zu einem Riesenelefanten aufzublähen; wenn sie nicht aufhören, eine ganz andere Corona-Strategie zu fordern und die jetzt herrschenden Politiker zum Teufel wünschen. Immer mehr meiner lieben Mitmenschen sind jedenMitleidenden falls der Meinung, so kann’s auf keinen Fall weitergehen.
Offen gesagt, ich habe dieses Durcheinanderschreien so satt, dass ich nicht einmal mehr fragen will: Wie soll es denn dann weitergehen, Herrschaften (die Damen eingeschlossen)? Kürzlich querte meinen Weg eine Horde sogenannter Querdenker, Idioten, die unsereinem am liebsten heiß ins Gesicht hauchen wollen. Anspucken wäre noch besser, nicht wahr? Sie jubeln den radikalen Vordenkern unserer Freiheitlichen Partei zu, wenn diese fordern – schon aus antiislamistischen Staatsschutzgründen –, auf alle Fälle keine Atemschutzmasken vorm Gesicht zu tragen (Wo sonst? Am besten nirgendwo!). ngesichts solcher Turbulenzen empfehle ich: Umdrehen und weggehen, falls äußerlich unmöglich, wenigstens innerlich. Man muss bei diesem Affenzirkus rund um das Virus und seine Mutanten nicht mitmachen, es reicht, sich, gemäß dem Ratschlag der Experten, zu schützen. Recht behält nicht der, der am lautesten schreit, sondern jene, die das Debakel namens Corona heil überstehen, persönlich und familiär. Und das sind doch eher die Stillen im Lande, von denen man wenig sieht, weil sie sich von der Hysterie längst abgewendet haben.
Also: Drehen Sie sich um, gehen Sie weg von den Scharfmachern und Unruhestiftern, lesen Sie ein gutes Buch oder, noch besser, kuscheln Sie sich an Ihre – zum Kuscheln freigetesteten – Liebsten. Ein bissel was geht immer!
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