Derzeit sind elf infizierte Kinder im Volksschulalter erfasst
Auswertung nach Alter zeigt: Sechs- bis Neunjährige machen den geringsten Anteil der Corona-Infizierten aus.
Die Schulen sind seit den Weihnachtsferien nur für Betreuung offen. Die Schulschließungen betreffen Sechsjährige genauso wie 18-Jährige. Die Infektionsrate an Schulen unterscheide sich nicht von jener der Gesamtbevölkerung – argumentiert die Regierung. Wir haben die Infektionszahlen zum Anlass genommen, um zu schauen, welche Rolle Kinder und Jugendliche derzeit im Infektionsgeschehen spielen.
Doch vorweg die Information des Landes: Bis Donnerstag um Mitternacht waren in der Steiermark 2211 Personen aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Die meisten Infektionen (17 Prozent) betrafen die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen, die wenigsten die der bis zu Vierjährigen (0,7 Prozent).
Ausgewiesen sind in der Statistik nur die Fünf- bis 14-Jährigen (Infiziertenanteil 2,6 Prozent) und die 15- bis 24-Jährigen (8,7 Prozent). Daher haben wir die Statistiker gebeten, die Infiziertenquote für die jeweiligen Altersgruppen – Krippe/Kindergarten, Volksschule und
Mittelschule/Unterstufe – gesondert herauszurechnen.
Die Ergebnisse: 20 Kinder bis fünf Jahre sind derzeit infiziert, das sind 0,9 Prozent der aktiv Infizierten. Bei den Sechs- bis Neunjährigen sind es elf Kinder (0,49 Prozent der aktiv Infizierten), bei den 10- bis 13-Jährigen 25 Kinder (1,13 Prozent).
Auffallend ist, dass der Anteil der Volksschüler am geringsten ist, obwohl diese häufig wieder an ihren Schulen sind: So wurden 39 Prozent der österreichischen Volksschüler in der jetzt zu Ende gegangenen Schulwoche zumindest tageweise betreut. Vor allem in Städten und unteren Klassen waren es weit über die Hälfte der Kinder. An Mittelschulen waren 14 Prozent der Schüler in der Betreuung, an AHS-Unterstufen vier Prozent. Auch Krippen und Kindergärten haben sich wieder gefüllt: In dieser Woche war mehr als die Hälfte der Kinder in Betreuung.
Unklar ist, ob Kinder gleich häufig getestet werden wie Erwachsene. Denn bei Kindern unter zehn Jahren mit Symptomen ohne Fieber kann, muss aber keine Testung erfolgen. Für jedes Schulkind, das in dieser Woche zur Betreuung in der Schule war, stand hingegen zu Wochenbeginn ein SchnelltestKit zur Verfügung. Künftig sollen Schüler und Lehrer einmal pro Woche getestet werden.
Wiener Forscher raten indes wegen des unterschiedlichen Infektionsgeschehens zu differenzierten Maßnahmen für die jeweiligen Altersgruppen der Kinder.