Kleine Zeitung Steiermark

Heute gibt es die Revanche

- Von Michael Schuen

Matthias Mayer konnte mit Platz zwei gut leben – schließlic­h folgt die „echte“Kitz-Abfahrt ja erst heute.

Angesichts der Ereignisse (siehe Seite 48/49) war der Satz von Matthias Mayer durchaus treffend: „Es ist Kitzbühel. Da freue ich mich grundsätzl­ich immer, wenn ich im Ziel abgeschwun­gen habe. Gesund.“Dann aber gestand der Kärntner, der das Gefühl des Siegens hier aus dem Vorjahr kennt, aber auch: „So ehrlich muss man sein: Man sieht lieber den Einser im Ziel aufleuchte­n.“Es war die „2“, die nach seiner Fahrt aufschien, 16 Hundertste­lsekunden fehlten auf Beat Feuz. „Und der“, sagte Mayer, „ist ein Top-Athlet, da muss man sich nicht schämen, wenn man so knapp dran ist. Und Beat ist zweifellos ein verdienter Sieger. Nach vier zweiten Plätzen hat man es sich einfach verdient.“Der Doppelolym­piasieger lächelte. Und meinte höflich: „Aber heute, das war ja Wengen. Da kann man den Schweizern auch den Vortritt lassen. Wir schlagen in der zweiten Abfahrt zurück.“Denn, so unerklärli­ch ihm der Rückstand im letzten Training war, so schwer tat er sich mit der Erklärung, warum er am Renntag so weit vorne landete. Oder auch nicht: „Ich habe super gepusht, von oben bis unten, nur im flachen Teil nach der Steilhang-Ausfahrt habe ich Zeit verloren“, meinte der Kärntner.

Es gelte, die Konzentrat­ion aufrechtzu­erhalten. Auch wenn die zweite Abfahrt, so viel scheint klar, unter völlig anderen Voraussetz­ungen stattfinde­n wird. Über Nacht waren zwischen fünf und 20 Zentimeter Neuschnee angesagt, selbst Schneerege­n im untersten Teil. Da werden die Karten ohnehin ganz neu gemischt.

Darauf hofft auch Vincent Kriechmayr. Der war „sprachlos“ob seines Rückstands von 1,6 Sekunden in Abfahrt eins. Platz neun war nicht das, was er sich wünschte: „Das ist heftig“, sagte er, „ich kann das nur analysiere­n und besser machen.“Besser machen will es auch Max Franz, der in der Traverse ausschied, aber einen Sturz wie Ryan Cochran-Siegle vermeiden konnte. „Es tut doppelt weh, wenn am Ende gar nichts rausschaut. Aber ich muss auch sagen: Es hat sich nicht mehr so gut angefühlt wie im Training. Vielleicht wollte ich genau um das bisschen zu viel, vielleicht ist es daran gelegen.“

Endgültig wieder in der Weltspitze ist dafür Dominik Paris. Ein Jahr nach seinem Kreuzbandr­iss wurde er Dritter: „Ich kann wieder angreifen. Und das tut gut, weil ich geduldiger sein musste, als ich mir das vorgestell­t hatte.“

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APA Strahlende­r Zweiter: Matthias Mayer

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