Variabel Richtung Meistergruppe
Ab heute (17 Uhr) geht es für den TSV Hartberg um die Qualifikation für die Meistergruppe. Zehn Runden sind noch zu spielen – und gerade das Programm zum Auftakt hat es in sich: Heute WAC, am Dienstag das Derby bei Sturm und dann kommt Salzburg. Trainer Markus Schopp sieht es nüchtern: „Wir wollen in den zehn Runden so viele Punkte machen wie möglich. Wenn wir auch heute beim WAC punkten – wunderbar.“Naiv seien die Hartberger aber keinesfalls, sie wissen um die Stärken der Kärntner – aber auch um die eigenen. Und gerade beim WAC ist es bereits zwei Mal gelungen, die eigene Stärke auszuspielen – beim spektakulären 4:3 in der Premierensaison, das dann den „goldenen Oktober“einleitete. Und beim 4:2 in der Meistergruppe im Vorjahr, als Schopp das erste Mal die Dreier- bzw. Fünferkette auf den Rasen brachte. Es war dies eine der besten Bundesliga-Leistungen der Hartberger. „Wir haben es oft geschafft, ihnen Probleme zu bereiten“, erinnert sich Schopp. „Aber es genügt gegen den WAC wenig, um das Spiel herzugeben.“
Beim 0:2 in der Hinrunde seien die Hartberger nach dem Spiel in der Kabine gestanden. „Genau haben wir damals alle nicht gewusst, was passiert ist.“Mittlerweile ist das klarer: „Sie verfügen über enorme individuelle Qualität“, sagt Schopp und nennt Michael Liendl, Mario Leitgeb und Matthäus Taferner exemplarisch. „Vor allem Liendl kann mit seiner Kreativität aus sehr wenig sehr viel machen“, sagt Schopp. „Der WAC ist mit seiner Ausrichtung ein offenes Geheimnis. Das macht es aber nicht einfach, sondern extrem herausfordernd.“
Vor allem gegen den Ball hat Schopp größten Respekt vor dem heutigen Gegner. „Im Fußball geht es am Ende um Prinzipien. Und gerade gegen den Ball hat der WAC ganz klare Prinzipien.“Da kommt es den Wolfsbergern natürlich entgegen, fast immer in der gleichen Grundordnung – im 4-4-2 mit Raute – anzutreten. Die Automatismen greifen da schneller und besser. Schopp setzt im Gegensatz dazu auf mehr Variabilität. „Die Spieler geben mir die Möglichkeiten“, sagt er. Als TSV-Markenzeichen, oder gar als sein eigenes, will er die oft geänderte Grundordnung, eben die Variabilität, aber nicht sehen.
Jedenfalls variabler in der Offensive macht Marc Schmerböck die Hartberger. Der Neuzugang vom WAC kann „vorne sehr viel bekleiden. Er hat seine Stärke im Abschluss mit seinem starken linken Fuß“, erklärt Schopp. Ob als Mittelstürmer, Flügel oder Zehner ist da völlig egal. „Es ist meine Aufgabe, ihn auf jene Position oder Zone zu bringen, in der er am gefährlichsten ist.“