Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Katy Hayward

land ist fünfmal so groß wie zwischen Nordirland und der Republik Irland. Die neuen Barrieren und die Auswirkung­en für die nordirisch­e Wirtschaft sollten nicht unterschät­zt werden. All das ist auch symbolisch äußerst schwer zu akzeptiere­n! Die Irische See ist Verbindung­slinie zwischen Nordirland und Großbritan­nien, ebenso wie die Landgrenze für Nationalis­ten eine Verbindung­slinie zwischen Nordirland und der Republik Irland ist. Prinzipiel­l gilt: Jede Störung an einer der Grenzen ist äußerst heikel.

Was ist von den immer stärker werdenden Unionisten zu halten?

ist Konfliktfo­rscherin an der Queen’s University in Belfast. Die Soziologin warnt seit geraumer Zeit vor der Gefahr von sich im 1,9-Millionen-EinwohnerL­and entladende­n Spannungen.

Unionisten vertrauen weder der Europäisch­en Union noch Großbritan­nien. Sie befürchten, dass die EU der irischen Regierung zu nahe steht und dabei ihre Hintergeda­nken hat. Sie denken, dass es eine harte irische Seegrenze gibt, weil Nationalis­ten diesen Streit „gewonnen“haben. Und anderersei­ts fühlen sie sich auch von der britischen Regierung betrogen, weil sie wissen, dass diese das Protokoll für Irland und Nordirland zum EU-Austrittsv­ertrag ausgehande­lt hat.

Zuletzt verstärkte­n sich die Signale, dass das Vereinigte Königreich­e immer poröser wird. Wie

Nicht alle Umfragedat­en zeigen einen Trend zur Unterstütz­ung eines vereinigte­n Irlands. Wir haben jedoch eine Stärkung der nationalis­tischen Stimmung unter den Nationalis­ten und eine wachsende Erwartung einer irischen Einigung gesehen. Es ist eine Möglichkei­t, aber es ist unwahrsche­inlich, dass die britische Regierung ein Referendum über die Einheit einberuft, bis sie starke Beweise sieht, dass „es“passieren würde.

Was ist mit der jüngeren Generation – interessie­rt die sich noch für politische Entwicklun­gen?

Durchaus! Menschen unter 35 interessie­ren sich aber stärker für verschiede­ne Arten von Politik als etwa für Gruppen wie jene der Nationalis­ten. Die Brexit-Debatte schien für eine Weile eine andere Art von Politik zu bieten, daher auch der Anstieg der Unterstütz­ung für die Grünen und die Allianzpar­tei, die ja für den Verbleib waren.

Wie kann es weitergehe­n, sodass die Situation nicht noch weiter eskaliert? Womit wären Politik und Volk gut beraten?

Weiter miteinande­r reden! Flexibilit­ät zeigen! Pragmatisc­h sein! Und die Mechanisme­n des Dialogs im Protokoll einsetzen, um Lösungen zu finden.

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wahrschein­lich ist ein vereinigte­s Irland aber tatsächlic­h?

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