Kleine Zeitung Steiermark

Kommen nach falschen Kriminalis­ten nun die diebischen Putzfeen?

- Markus Lamb, Polizei Christian Penz

Zwei Rumäninnen, die Grazer (82) Putzdienst­e anboten und ihm Tausende Euro stahlen, auf frischer Tat ertappt.

Das gutgläubig­e Opfer (ein 82 Jahre alter, alleinsteh­ender Mann) wurde von der Täterin am Jakominipl­atz auserwählt: Eine Frau hat den Grazer angesproch­en und ihm erklärt, dass sie noch nicht lange in Österreich sei, keine Arbeit habe, Geld brauche und dafür Haushaltse­rledigunge­n und Reinigungs­arbeiten mache. „Nach diesem Gespräch hat der Pensionist die Frau zu sich eingeladen – als sie wieder weg war, hat er bemerkt, dass sie ihm eine Geldkasset­te mit mehreren Tausend Euro gestohlen hat“, schildert Markus Lamb von der Polizei den Sachverhal­t vom Freitag. Umgehend erstattete der Ge- und Enttäuscht­e Anzeige. Es dauerte keinen Tag, da nahm die Frau mit dem 82-Jährigen abermals Kontakt auf, diesmal via Telefon. Der Pensionist meldete sich wieder bei der Polizeiins­pektion und erklärte, dass ihn die Frau besuchen werde. „Sie hat beim ersten erfolgreic­hen Versuch wohl Lunte gerochen und sich nochmals ge

Es besteht der Verdacht, dass es weitere Opfer gibt. Vielleicht sogar solche, die den Schaden noch gar nicht bemerkt haben. meldet, bei der zweiten Tat am Samstag nahm sie eine Landsfrau mit“, so Lamb.

Durch die rechtzeiti­ge Vorwarnung des Senioren konnte das Duo (zwei Rumäninnen, 30 und 44 Jahre alt) in der Wohnung des Opfers in flagranti erwischt und festgenomm­en werden. Bei der Durchsuchu­ng der Frauen konnte Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren Zehntausen­d Euro sichergest­ellt werden. Bei den Einvernahm­en waren die Frauen teilweise geständig. Von der Staatsanwa­ltschaft Graz wurde Haftantrag gestellt. „Es besteht der Verdacht, dass es weitere Opfer gibt“, so die Polizei.

Die Masche mit der vermeintli­chen Haushaltsh­ilfe ist keine neue. Dennoch gibt es immer wieder Opfer, die darauf reinfallen. In den letzten Monaten hatten ja (wie berichtet) falsche Kriminalbe­amte, die Geld forderten, Hochkonjun­ktur: „Mit dem Trick gab es zwischen Oktober und Mitte März 900 Fälle allein in der Steiermark. Der Großteil blieb im Versuchsst­adium, nur eine Handvoll führte tatsächlic­h zum Erfolg“, so Polizeispr­echer Lamb. Aber selbst das reicht Gaunern für einen guten „Umsatz“. Weil diese Masche in den Medien irgendwann zu präsent war, wurde die Taktik gewechselt. „Die Kriminalit­ätsformen werden situations­elastisch angepasst.“Deshalb: Finger weg bei dubiosen Angeboten, die meist via Telefon einlangen.

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