Schüchterner Typ mit Pause im Rückschwung
Der Japaner gewann als erster Asiate das Golf-Masters in Augusta.
Die Emotionen hatte Hideki Matsuyama nach seinem Sieg ganz gut unter Kontrolle. Im Gegensatz zu vielen seiner japanischen Landsleute. Bestes Beispiel ein Kommentator des Senders TBS, der nach dem entscheidenden Putt in Augusta zu weinen begann. Im golfverrückten Japan, wo mehr als neun Millionen den Sport ausüben, wird der historische Sieg von Matsuyama erneut einen Hype auslösen. So war es schon nach seinem zweiten Platz bei den US Open 2017, danach erklomm der äußerst zurückhaltende Japaner in der Weltrangliste mit Platz zwei auch sein bisher bestes Karriereranking.
Im Land der aufgehenden Sonne ist Matsuyama seitdem ein Megastar, der Erfolg beim prestigeträchtigsten Turnier der Welt wird die Verehrung für den 29-Jährigen im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio in neue Sphären heben. „Es ist überwältigend zu denken, dass in Japan viele junge Spieler das heute sehen können. Hoffentlich werden sie irgendwann in meine Fußstapfen treten“, sagte der schüchtern wirkende Matsuyama, der in der Provinz Ehime auf die Welt kam, bei einem Siegerinterview.
Sein Privatleben versucht er, so gut wie möglich von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Was ihm auch gut gelingt. Bei einer Pressekonferenz erzählte er einmal so nebenbei, dass er gerade Vater einer Tochter (Kanna) geworden ist. Die Pressemeute, die Matsuyama in Scharen in den Staaten hinterherreist, war außer sich, da nicht einmal bekannt war, dass er überhaupt eine Lebenspartnerin hatte, die übrigens Mei heißt. In seiner Freizeit liebt es der Golfprofi, der beim Rückschwung eine markante 0,2 Sekunden lange Pause einlegt, fischen zu gehen, Baseball zu schauen oder Tischtennis zu spielen.
Einer der ersten Gratulanten war der japanische Premierminister Yoshihide Suga. „Er ist der erste Asiate, der das Masters gewann, es war wirklich eine bemerkenswerte Leistung.“Tiger Woods twitterte: Dieser historische Sieg wird die ganze Golfwelt beeinflussen.“