„Du kannst dich die ganze Zeit rechtfertigen“
Man sieht sie schief an und wirft sie teils aus Geschäften: Menschen ohne Maske. Jene, die gesundheitlich nicht anders können, leiden.
und man sagt, dass alle, die krank oder schwanger sind, zu Hause bleiben müssen, dann ist das nicht fair.“
Sie ist längst nicht die einzige Betroffene. „Bei uns ist das wöchentlich ein Thema. Meistens handelt es sich um Menschen mit Lungenkrankheiten oder um Schwangere“, erzählt Daniela Grabovac, die Leiterin der Stelle. Es gebe immer wieder Konflikte, die Geschäfte berufen sich auf ihr Hausrecht. Dabei sagen Verordnung und Ministerium eindeutig: „Personen, denen das Tragen aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann, sind von der FFP2-Maskenpflicht ausgenommen.“Grabovac vermutet, dass die Unternehmen „überfordert damit sind, wie sie tun sollen“. Maskenverweigerer will sie auf keinen Fall unterstützen. „Natürlich gibt es jene, die einfach Radau wollen, aber es gibt eben auch die anderen.“Und die dürften nicht diskriminiert werden.
Ikea hat übrigens ein Stück weit eingelenkt. Zunächst sei man zum Schutz der Mitarbeiwird ter und Kunden „etwas strenger“gewesen. „Unser Zugang war vielleicht zu schwarz-weiß. Wir verstehen die Leute. Sie tun sich etwas an, wenn sie jetzt in der aufgeladenen Stimmung einkaufen müssen und werden teils angefeindet von anderen Kunden. Da müssen wir nicht noch ein Schäuferl nachlegen“, so Ikea-Graz-Chef Gottfried Kienzl. Schwangere und Personen mit ärztlichem Attest müssen nun nur noch einen normalen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Stephanie wünscht sich, dass die Geschäfte aufhören, ihr „eigenes Süppchen“zu kochen und sich an die Verordnung halten. Sie gehört nicht zu denen, „die von diesem Bad Ausseer Arzt online ihr Attest bekommen haben“. „Mir geht es darum, dass, wenn die Zeit schon erschwerend ist – vor allem für zusätzlich Eingeschränkte –, man nicht auch noch Diskriminierung braucht. Man sollte etwas Solidarität walten lassen.“