Ohne Termin seine Impfung
des Herstellers (für 3600 Personen) ist gestern eingetroffen.
Doch viele verzichten freiwillig darauf. Nur 9300 von 12.400 in der Vorwoche angesetzten Impfungen in den Impfstraßen fanden plangetreu statt, jeder vierte Termin ist geplatzt. Am Samstag fielen sogar 40 Prozent jener Impflinge aus, die im Zuge einer Aktion für 24-StundenBetreuer und Mitarbeiter der mobilen Pflegedienste an der Reihe waren. Ein Grund: Doppelmeldungen. Etliche Eingeladene waren schon geimpft. Aber auch die Zweifel an AstraZeneca lassen viele abspringen, 14 Prozent betrug die „Ablehnungsquote“in der Vorwoche.
Gleichzeitig melden sich Betroffene zu Wort, die verzweifelt auf ihren Impftermin warten. Im Fall der Grazerin Alexandra Kindlhofer (38), die im Rollstuhl sitzt und mit einem Immundefekt kämpft, kam nach der Berichterstattung Bewegung in die Sache. Ihre Anmeldung war gar nicht im System zu finden, das wurde aber auch an keiner der Stellen geprüft, an die sie sich gewandt hatte. Kindlhofer werde nun in der ersten Maiwoche ihre erste Teilimpfung erhalten, teilte das Büro von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß mit.
aus dieser Gruppe nicht sofort kontaktiert werden, wenn Impfstoff übrig bleibt, ärgert einen Grazer, der eine Lücke im System aufgedeckt haben will. Der 50-Jährige schilderte der Kleinen Zeitung, wie er in der Vorwoche ohne Termin eine Impfung in der Grazer Messehalle bekam. „Ich habe erklärt – und das entspricht der Wahrheit –, dass ich mich um ältere Verwandte kümmern muss und mein Glück versuche, weil man hört, wie viele Menschen absagen.“Ein Verantwortlicher wurde beigezogen, am Ende erhielt der Grazer seine Impfung mit AstraZeneca und schon den Termin für den zweiten Stich. „Ich möchte betonen, dass ich vor Ort niemanden kannte“, hält er fest.
Impfkoordinator Michael Koren kann sich den Vorfall nur damit erklären, dass gerade am Wochenende besonders viele Menschen kurzfristig nicht aufgetaucht sind. Einzelne Fälle könne es immer wieder geben, so Koren, sie seien jedoch nicht im Sinne des Landes: „Das kann und darf nicht die Regel sein.“Dennoch sei es wichtig, „dass kein Impfstoff vergeudet wird“.
Der betroffene Grazer habe Glück gehabt. Doch man versuche es zu umgehen, dass Personen spontan und unangemeldet vor der Türe stehen. Koren: „Wir haben daher auch die Bergrettung aktiviert und impfen hier rund 1000 Personen zusätzlich, die für ausgefallene Steirer spontan zu den Impfstraßen kommen.“
Personen, die ohne vorherige Abmeldung nicht zur Impfung erscheinen, verursachen den Behörden durch telefonische Rückfragen und die Suche nach Ersatz-Impflingen einen enormen Mehraufwand.