Kleine Zeitung Steiermark

Impfaktion­en in Gemeinden geplant

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Land will Impfbereit­schaft steigern. Diese schwankt von Ort zu Ort stark.

Bald soll die Blasmusikk­apelle oder der Fußballver­ein im Ort zur Corona-Impfung antreten können: Das Land plant Impfaktion­en in den steirische­n Gemeinden. Starten sollen sie ab Ende Juli oder Anfang August. Ab einer gewissen Zahl an Impfwillig­en könnten die Bürgermeis­ter solche „dezentrale­n Impfaktion­en“abhalten, heißt es vom stellvertr­etenden Landesamts­direktor Wolfgang Wlattnig. Das Land werde die Gemeinden mit Vakzinen von Johnson & Johnson oder Biontech beliefern. Impfen sollen Hausärzte – etwa im Veranstalt­ungssaal der Gemeinde oder in der Ordination.

Das Land will damit die Zahl der Geimpften weiter steigern. Die schwankt nämlich von Gemeinde zu Gemeinde recht stark – vor allem, was die Vollimmuni­sierten betrifft, wie aktuelle Zahlen des Gesundheit­sministeri­ums zeigen. So sind in Bad Radkersbur­g etwa 59 Prozent der Einwohner zweimal geimpft; in Michaelerb­erg-Pruggern im Ennstal hingegen nur 27,4. In der Steiermark haben 56,17 Prozent der Bevölkerun­g zumindest den ersten und 39,84

Prozent den zweiten Stich bekommen. Damit findet sich die Steiermark etwa im österreich­weiten Durchschni­tt wieder: Hier liegen die Werte bei 56,31 bzw. 41,72 Prozent.

Warum die Zahlen von Gemeinde zu Gemeinde so unterschie­dlich sind, dürfte wohl auch sehr unterschie­dliche Gründe haben. Wenn in einem Ort viele ältere Menschen leben, sind meistens auch schon mehr geimpft, ebenso wenn in der Gemeinde ein Pflegeheim steht; in den Heimen startete die Impfkampag­ne ja schon sehr früh, erklärt etwa Ärztekamme­r-Sprecher Martin Novak. Im Gesundheit­sministeri­um hat man auch einen Cluster-Effekt entdeckt: Wenn in einem Ort schon einmal ein Coronaclus­ter ausgebroch­en ist, scheint die Bereitscha­ft der Bevölkerun­g zur Impfung oft höher zu sein. Wohl weil die Bewohner selbst gesehen haben, was Corona anrichten kann. Wlattnig nennt auch einen positiven Grund: „Wir sehen, dass in Orten, wo die Gemeinde und die Hausärzte viel informiere­n und aufklären, auch die Impfbereit­schaft hoch ist.“

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AP Blasmusikv­erein könnte bald zum Impfen marschiere­n

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