Werden rasch steigen“
Impffortschritten in den Regionen geschuldet. Grundsätzlich sind 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung immunisiert, die andere Hälfte ist es nicht. Aber dieses Bild verteilt sich nicht gleichmäßig über Österreich. Bricht man die Impfquote auf Gemeindeebene hinunter, zeigen sich große Unterschiede.
Die nächsten Öffnungsschritte sollen am 22. Juli vorgenommen werden. So wird die Kapazitätsbeschränkung in der Gastronomie fallen, ebenso die Maskenpflicht im Handel. Vergleicht man die Situation mit dem Juli des Vorjahres, sieht man, dass auch 2020 Anfang des Monats die Zahlen zu steigen begonnen haben und sich dann im Verlauf des Julis recht stabil zwischen 1000 und 1500 aktiven Fällen pro Tag bewegten.
Eine Steigerung ist auch in den nächsten Wochen zu erwarten. „Aber wie sehr interessiert es uns, dass die Fälle steigen? Wie hoch lassen wir sie steigen?“, fragt Popper.
„Das sind Fragen, die die Politik beantworten muss.“
Der große Unterschied zum Sommer des Vorjahres ist die Verfügbarkeit der Impfstoffe bzw. der Impffortschritt. Letzterer sorgt aktuell für eine stabile Lage in den Spitälern und auf deren Intensivstationen. Denn alle in der EU zugelassenen Vakzine schützen wirkungsvoll vor einem schweren Verlauf und damit vor Hospitalisierung.
Die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, war das erklärte Ziel der verhängten Maßnahmen in den vorangegangen Wellen. Die Gefahr einer solchen Überlastung
3. 11. 2020 sieht Popper aktuell nicht. Was aber nicht bedeutet, dass man unvorsichtig werden sollte. „Wir müssen weiter testen und schnell impfen.“Denn die Erfahrung zeigt, dass die steigende Zahl an Neuinfektionen sich – zeitverzögert – in den Spitälern abbildet. Hinzu kommt, dass sich vor allem ungeimpfte Bevölkerungsgruppen mit der Delta-Variante infizieren werden. „Es wird eine Welle unter den Ungeimpften“, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner (Donauuniversität Krems). Nun sei es notwendig, mit Aufklärung sowie unterschiedlichen Anreizen auch jene Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die noch nicht geimpft sind.
Popper gibt zu bedenken: „Wenn von 1000 Neuinfizierten pro Tag nur ein Prozent hospitalisiert werden muss, sind das zehn Personen täglich.“Auf Basis dieser Berechnung fügt er hinzu: „Man kann sich impfen lassen oder erkranken – eine dritte Variante gibt es nicht.“