Exzellenz im Maschinenbau
Markus Johannes Ottersböck wurde an der Montanuni Leoben zum Doktor „sub auspiciis Praesidentis rei publicae“promoviert – allerdings ohne den Präsidenten.
Es ist eine ganz außergewöhnliche Ehrung, die gestern in der Aula der Montanuniversität Leoben Markus Johannes Ottersböck entgegennehmen durfte. Er promovierte zum Doktor der Montanistischen Wissenschaften „sub auspiciis Praesidentis rei publicae“, also unter den „Auspizien des Bundespräsidenten“. Diese einzigartige Ehrung, die im Grunde aus der Monarchie stammt, wird Studenten verliehen, die seit der Oberstufe immer Bestnoten bekommen haben (Vorzug) und auch im Studium exzellent sind.
Das kommt nicht oft vor, in Leoben war es erst der achte Kandidat. Doch Bundespräsident Alexander van der Bellen war diesmal nicht dabei, an seiner Stelle überreichte den Ehrenring der Republik und ein 99.000-Euro-Stipendium Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Ottersböck wurde 1988 in Niederösterreich geboren, besuchte dann in der Oberstufe die HTL Eisenstadt, Abteilung für Flugtechnik. „Ein Infotag der Montanuni Leoben hat
mich dann überzeugt, an diese kleine Universität mit gutem Ruf zu gehen“, erzählt Ottersböck. Tatsächlich könne er „jedem die Montanuni nur empfehlen, man hat unter den Studenten einen guten Kontakt untereinander, man wird gut betreut, man bekommt ein gutes Netzwerk“.
V on 2007 weg studierte er Montanmaschinenwesen und schloss dann bis 2020 ein Doktoratsstudium an, wo er sich mit dem Thema von geschweißten Stahlstrukturen befasste. Solche Strukturen werden im Maschinen- und Anlagenbau oder auch in der Automobilindustrie verwendet. In diesem Rahmen arbeitete er auch eng mit der Industrie zusammen. So nebenher war er mehrere Jahre Vorstandsmitglied im Verein Leobener Maschinenbauer.
Die Liste seiner Publikationen kann sich sehen lassen: 24 Beiträge in Zeitschriften kann er bisher vorweisen. Allerdings blieb er nicht in der (akademischen) Forschung, ihn zog es in den Bereich Forschung und Entwicklung einer Wiener Firma, die sich mit mechanischen und elektronischen Schließsystemen befasst. „Ich hab das gerne, wenn man an einem Produkt arbeiten kann.“
O ttersböck ist überhaupt ein „Bastler“, wie er schmunzelnd erzählt, weniger ein Reisender. An alten Autos und Motorrädern schraubt er gerne herum, genießt seinen Garten und ist gelegentlich mit dem Rennrad unterwegs. Und keinesfalls zu vergessen: die Familie mit Gattin Bettina und den beiden Buben Richard und Ludwig.