Rot, frech, wild
Salzburg, bereit für einen neuen Jedermann: Verena Altenberger setzt als neue Buhlschaft auf Rot, Lars Eidinger auf Absätze und Fatsuit.
Zumindest die Wetteraussichten stehen in der Tradition der vergangenen Jahre: 100-prozentige Regenwahrscheinlichkeit vermelden die Meteorologen für die JedermannPremiere am Samstag. Fünf der letzten sechs Premieren mussten vor dem Regen ins Festspielhaus flüchten.
Ansonsten gibt sich der Salzburger Kassenschlager über den armen reichen
Mann nicht nur optisch und personell erneuert. Die zahlreichen Neubesetzungen gehen in der Regie von Michael Sturminger offenbar mit einer Neuinszenierung einher.
Das Ensemble zeigt sich schrill und bunt – „genderfluide“lautet das adäquate Stichwort. Viele Kostüme nehmen Anleihen bei Barock und Renaissance, aus dem Muster fällt Neo-Buhlschaft
die im roten Hosenanzug und zartem Chiffon-Umhang auf der Bühne steht. – Nachfolger von als Jedermann – tritt in blauen Absatzschuhe, Fatsuite, Renaissancerock oder nacktem Oberkörper auf. Rund 90 Prozent der Kostüme stammen übrigens aus der eigenen Festspielwerkstätte.
Altenberger und Eidinger sind nicht die einzigen Ensemble-Änderungen:
Winkler löst als Jedermanns Mutter ab, diese spielt in diesem Sommer den Tod. legt die Rolle der Werke ab und gibt Tod und Teufel: „Das hat für mich Sinn, das sind zwei Seiten einer Medaille.“Als Teufel trägt sie einen Hufschuh, als Gott 1,10 Meter langes Kunsthaar.
Neue Mutter und neuer Sohn: Lars Eidinger mit Angela Winkler