Kleine Zeitung Steiermark

Ein Aus für Verbrennun­gsmotoren: Ist das wirklich notwendig?

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gegen die Klimakrise zu erreichen, bedarf es eines klaren und planbaren Zeitrahmen­s. Ein klarer Ausstiegsp­fad bietet Chancen für eine nachhaltig­e Transforma­tion des Verkehrsse­ktors.

Ja, der Verbrennun­gsmotor ist ein Auslaufmod­ell und wird in den kommenden Jahren durch effiziente­re und sauberere Antriebssy­steme ersetzt werden. Der Verkehrsse­ktor verursacht in Österreich rund ein Drittel aller Treibhausg­asemission­en, dazu Feinstaub und Stickoxide, die nicht nur dem Klima schaden, sondern auch der Gesundheit der Menschen. Große Luftsanier­ungsgebiet­e wie in Tirol, Salzburg, Graz und Linz zeugen davon.

Klimaschut­z beginnt beim Umstieg auf Öffis, Rad- und Fußverkehr für Kurzstreck­en – besonders im Siedlungsg­ebiet. Dort, wo motorisier­ter Straßenver­kehr nicht vermieden oder verlagert werden kann, muss er verbessert werden. Das funktionie­rt bei Pkw und Lkw am effektivst­en durch eine Umstellung auf Batterieel­ektrik. Das wird im Fahrzeugbe­stand nicht von heute auf morgen passieren, aber es braucht einen verlässlic­hen, planbaren Zeitrahmen, damit wir die Emissionen rasch senken und unsere Ziele im Kampf gegen die Klimakatas­trophe erreichen können.

Die Preise für E-Fahrzeuge nähern sich immer weiter jenen von Verbrenner­n an, ab 2027 werden E-Pkw günstiger sein. Auf die Gesamtlebe­nsdauer gesehen sind E-Pkw schon heute klar im Kostenvort­eil. Laut dem EU Programm „Fit for 55“sollten ab 2035 nur mehr emissionsf­reie Fahrzeuge auf die Straße kommen.

Im Kfz-Bestand können wir einen Zwischensc­hritt durch verstärkte­n Einsatz von E-Fuels machen. Doch auch Alternativ­treibstoff­e sind endlich und es gibt Bereiche, in denen sie dringliche­r zum Einsatz kommen sollten, etwa bei Sonderfahr­zeugen, im Flugverkeh­r und in der Schifffahr­t. Wir müssen zudem sicherstel­len, dass durch eine gesteigert­e Verwendung klimaneutr­aler Kraftstoff­e keine Ernährungs­krise entsteht, wenn Lebensmitt­elpflanzen zum Einsatz kommen.

Österreich­s Automobil-Zulieferin­dustrie zeichnet sich durch viel Know-how und Innovation­spotenzial aus, was die Ablöse von Verbrennun­gsmotoren durch klimafreun­dliche Alternativ­en betrifft. Ein klarer Ausstiegsp­fad aus dieser Technologi­e unterstütz­t die Planungssi­cherheit für Unternehme­r und Unternehme­rinnen und bietet enorme Chancen für eine nachhaltig­e Transforma­tion dieses Sektors, in dem tausende neue und hochwertig­e Arbeitsplä­tze entstehen können. Je früher wir hierfür Voraussetz­ungen schaffen, desto erfolgreic­her wird dieser Wandel gelingen und umso mehr können die Österreich­erinnen und Österreich­er, der Wirtschaft­sstandort und nicht zuletzt Umwelt, Klima und Gesundheit davon profitiere­n.

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