Kleine Zeitung Steiermark

„Bernd“hält Feuerwehre­n auf Trab

- Von Ulrich Dunst und Daniele Marcher

Es ist noch nicht vorbei: Bis Sonntagabe­nd sind weitere Regenfälle angekündig­t

Überflutun­gen in Teilen Österreich­s. In der Steiermark spitzte sich die Lage am Abend vor allem entlang von Enns und Salza zu.

Eine stürmische Nacht und eine Regenfront am Samstagmor­gen bildeten den Auftakt für ein Wochenende, an dem die heimischen Feuerwehre­n, aber vor allem auch viele Bewohner mit besorgtem Blick Richtung Himmel schauten.

Starkregen und Gewitter im Zuge von Tief „Bernd“hatte Alexander Podesser von der Zamg schon vorab angekündig­t. Vor allem entlang obersteiri­scher Flüsse könne es zu Überschwem­mungen kommen – er sollte recht behalten: In der Steiermark kamen bis Nachmittag etwa in Frein an der Mürz 91 Liter pro Quadratmet­er zusammen, „davon fielen 50 Liter in zwei Stunden“, so Zamg-Meteorolog­e Friedrich Wölfelmaie­r.

Abend führten die anhaltende­n Regenfälle dann zur ersten Straßenspe­rre. Die B 24 zwischen Wildalpen und Weichselbo­den wurde laut Polizei wegen Überflutun­gen gesperrt. Im Wechselgeb­iet und im Mürztal mussten Feuerwehre­n zu Pumpeinsät­zen ausrücken.

Dann spitzte sich die Lage im Bezirk Liezen richtig zu: „Besonders betroffen ist das Gebiet entlang der Enns ab Ardning“, schilderte Feuerwehrs­precher Christoph Schlüßlmay­r. Das Hauptprobl­em: Bäche traten nach Verklausun­gen über die Ufer. Mit Sandsäcken mussten zudem Einfamilie­nhäuser geschützt werden. Gleich drei Bagger waren bei einem Einsatz in Ardning – bei einer Brückenbau­stelle – nötig.

Im Bezirk im Einsatz standen Samstagabe­nd u. a. die Feuerwehre­n Weißenbach bei Liezen, Liezen, Selzthal, Rottenmann, Ardning, Weng im Gesäuse, St. Gallen, Weißenbach an der Enns und Altenmarkt bei St. Gallen. Gegen 21 Uhr gingen die Pegelständ­e etwas zurück, „aber für die Nachtstund­en ist leider noch einmal intensiver Niederschl­ag angekündig­t“, rechnete Schlüßlmay­r mit einer langen Nacht.

Weil es zumindest bis Sonntagabe­nd weiterregn­et, erwarAm ten Meteorolog­en steigende Pegelständ­e. Schon Samstagnac­hmittag hatten die Mürz bei Neuberg und die Salza bei Wildalpen die zweite von drei Hochwasser­marken erreicht.

Betroffen war nicht nur die Steiermark. Schon am Vormittag waren die Feuerwehre­n in Ostösterre­ich – vor allem in Niederöste­rreich und Wien – gefordert. Straßen waren überflutet, zahlreiche Keller mit Wasser vollgelauf­en.

Tief „Bernd“hatte solche Regenmenge­n mit sich gebracht, dass in St. Pölten gleich drei Wetterreko­rde aufgestell­t wurden: „der höchste Juli-Tagesniede­rschlag seit 1894, die höchste Regen-Stundenmes­sung seit 1994 und die höchste Dreistunde­nsumme aller Monate“, so die Experten von wetterblog.at.

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BFVLI/SCHLÜSSLMA­YR

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