„Bernd“hält Feuerwehren auf Trab
Es ist noch nicht vorbei: Bis Sonntagabend sind weitere Regenfälle angekündigt
Überflutungen in Teilen Österreichs. In der Steiermark spitzte sich die Lage am Abend vor allem entlang von Enns und Salza zu.
Eine stürmische Nacht und eine Regenfront am Samstagmorgen bildeten den Auftakt für ein Wochenende, an dem die heimischen Feuerwehren, aber vor allem auch viele Bewohner mit besorgtem Blick Richtung Himmel schauten.
Starkregen und Gewitter im Zuge von Tief „Bernd“hatte Alexander Podesser von der Zamg schon vorab angekündigt. Vor allem entlang obersteirischer Flüsse könne es zu Überschwemmungen kommen – er sollte recht behalten: In der Steiermark kamen bis Nachmittag etwa in Frein an der Mürz 91 Liter pro Quadratmeter zusammen, „davon fielen 50 Liter in zwei Stunden“, so Zamg-Meteorologe Friedrich Wölfelmaier.
Abend führten die anhaltenden Regenfälle dann zur ersten Straßensperre. Die B 24 zwischen Wildalpen und Weichselboden wurde laut Polizei wegen Überflutungen gesperrt. Im Wechselgebiet und im Mürztal mussten Feuerwehren zu Pumpeinsätzen ausrücken.
Dann spitzte sich die Lage im Bezirk Liezen richtig zu: „Besonders betroffen ist das Gebiet entlang der Enns ab Ardning“, schilderte Feuerwehrsprecher Christoph Schlüßlmayr. Das Hauptproblem: Bäche traten nach Verklausungen über die Ufer. Mit Sandsäcken mussten zudem Einfamilienhäuser geschützt werden. Gleich drei Bagger waren bei einem Einsatz in Ardning – bei einer Brückenbaustelle – nötig.
Im Bezirk im Einsatz standen Samstagabend u. a. die Feuerwehren Weißenbach bei Liezen, Liezen, Selzthal, Rottenmann, Ardning, Weng im Gesäuse, St. Gallen, Weißenbach an der Enns und Altenmarkt bei St. Gallen. Gegen 21 Uhr gingen die Pegelstände etwas zurück, „aber für die Nachtstunden ist leider noch einmal intensiver Niederschlag angekündigt“, rechnete Schlüßlmayr mit einer langen Nacht.
Weil es zumindest bis Sonntagabend weiterregnet, erwarAm ten Meteorologen steigende Pegelstände. Schon Samstagnachmittag hatten die Mürz bei Neuberg und die Salza bei Wildalpen die zweite von drei Hochwassermarken erreicht.
Betroffen war nicht nur die Steiermark. Schon am Vormittag waren die Feuerwehren in Ostösterreich – vor allem in Niederösterreich und Wien – gefordert. Straßen waren überflutet, zahlreiche Keller mit Wasser vollgelaufen.
Tief „Bernd“hatte solche Regenmengen mit sich gebracht, dass in St. Pölten gleich drei Wetterrekorde aufgestellt wurden: „der höchste Juli-Tagesniederschlag seit 1894, die höchste Regen-Stundenmessung seit 1994 und die höchste Dreistundensumme aller Monate“, so die Experten von wetterblog.at.