Kleine Zeitung Steiermark

Überall ein bisschen anders

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umgesehen und umgehört auf den Straßen der Stadt: Wer sind die Menschen eigentlich, die da die Wege zu ihrer Bühne machen? Woher kommen sie, wohin gehen sie?

Teilweise gibt es schon alteingese­ssene „Straßenpro­fis“wie zum Beispiel die Freak Bike Youngsters, die seit Jahren in Graz spielen. Aber auch neue Künstler, die ihr musikalisc­hes Talent das erste Mal öffentlich ausprobier­en wollen, lassen sich zwischen den Häusern in der Innenstadt finden.

Damit alles mit rechten Dingen abläuft, gibt es eine klar geregelte Straßenmus­ikverordnu­ng (siehe unten). Die Straßenmus­iker finden die Regelungen grundsätzl­ich in Ordnung. Sie würden jedoch die Spieldauer von 30 Minuten auf eine Stunde ausweiten – wobei sie wissen, dass das für die Anrainer anstrengen­d werden kann.

Bei der Frage, ob es Castings für die Platzkarte­n geben sollte, spalten sich die Meinungen. Musiker Jakob Hoffert findet es sinnlos: „Ich habe noch keine schlechten Straßenmus­iker gehört.“

Musikstude­ntin und TeilzeitSt­raßenmusik­erin Valerie Burndorfer meint aber, dass „die Qualität dadurch gehoben und die Straßenmus­ik in ein besseres Licht gerückt werden könnte“.

T ourende Straßenmus­iker müssen aufpassen, denn die Straßenmus­ikverordnu­ngen sind in keinen österreich­ischen Städten gleich. Ein Überblick.

I n Graz sind Platzkarte­n auf der linken Murufersei­te in der Innenstadt Pflicht. Diese kann man dreimal pro Woche gratis erwerben. Seitens der Stadt gibt es derzeit keinen Bedarf, diese Zone auszuweite­n, sagt Oliver Wonisch von der Präsidiala­bteilung: „Es müssten uns zuerst mehrere Beschwerde­n erreichen.“Allgemein dürfen Straßenmus­iker 30 Minuten lang spielen und müssen Mindestabs­tände zu Geschäften, Kirchen und Hauszugäng­en einhalten. Um den Anrainern eine kurze Pause zu garantiere­n, müssen zwischen den Auftritten der verschiede­nen Straßenmus­iker eine halbe Stunde liegen, dann darf weitergesp­ielt werden. ien verlangt für die meisten Plätze eine Platzkarte, die man im Vormonat beantragen muss. Diese kostet 6,54 Euro. Außerdem gibt es seit Mitte 2017 die U-Bahn-Stars der Wiener Linien, bei denen man sich mit Audio- und Videodatei­en bewerben kann. Übersteht man das Casting, bekommt man einen KünstlerAu­sweis und kann an gekennzeic­hneten Bereichen der U-Bahn-Stationen spielen. n der Musikstadt Salzburg gibt es keine Platzkarte­n, aber die genehmigte­n Orte dürfen pro Straßenmus­iker nur einmal am Tag bespielt werden. Die einzelnen Konzerte dürfen maximal eine Stunde dauern. Weiters sind keine lauten Instrument­e wie Trompeten, Trommeln oder Saxofone erlaubt. Chöre und Blasmusikk­apellen dürfen trotzdem spielen. inz hat eine strengere Straßenmus­ikverordnu­ng. Mit dem sogenannte­n Straßenkun­stbescheid dürfen Musiker maximal einen Tag pro Woche auf der Straße spielen. Zusätzlich muss nach 30 Minuten der Standort gewechselt werden. Um die Bewilligun­g zu bekommen, müssen die Künstler das erste Mal „eine musikalisc­he Kostprobe abgeben“. Außerdem fallen rund 30 Euro Kosten an.

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