Bilder des Verlusts, Bilder des Staunens
Kritische Befunde mit poetischer Strahlkraft: Der Zeichner und Maler Franz Dampfhofer, eben 75 geworden, zeigt, wie das geht.
Kein Tag ohne Kunst.“So lautet seit gut fünf Jahrzehnten das Motto von Franz Dampfhofer. Weshalb sich auch in Zeiten der Pandemie das Leben des Zeich- ners und Malers „nicht wesentlich geändert hat“. Auch im vergangenen Jahr schuf der in Köflach lebende gebürtige Voitsberger eine Vielzahl an Werken im unverkennbaren Dampfhofer-Stil. Allein mehr als 200 Grafiken des Zyklus „Im Meer des Irrtums“entstanden, die Bilderfolge „Figur im Raum“und die Werkgruppe „Verwandlung einer Landschaft“wurde erweitert.
Letztere ist eine zentrale Arbeit im umfänglichen OEuvre des an der Grazer Ortweinschule bei Rudolf Szyszkowitz und an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Rudolf Hausner Ausgebildeten: „Ein Thema, das ich bereits 1965 aufgriff, um dann in den 1970er-Jahren ein ,Spurensucher’ unserer weststeirischen Industrieregion zu werden.“
„Zwischen Verlust und Staunen“entstehen künstlerische Befunde, die weit über regionale Problematiken hinausgehen.
„Dokument & Imagination“heißt eine aktuelle Ausstellung. Womit auch eine Qualität einer mit großer Konsequenz und großem Ernst betriebenen Arbeit benannt ist. Nämlich jene, unterschiedliche Wirklichkeiten miteinander zu verknüpfen. Das geschieht manchmal im Einklang, manchmal als erwünschte Dissonanz. Stets aber verarbeitet der Künstler, was ihn beschäftigt, auf so subtile wie magisch-poetische Weise, dass die formale Meisterschaft nie in Gefahr gerät, Lebloses zu erzeugen. Nicht zuletzt ist für Franz Dampfhofer Kunst auch Therapie: „Bedenkenlos konnte ich nie sein. Wurde ich in Bedenklichkeit gestoßen, führte mich meist mein Zeichnen wieder heraus.“
„Dokument & Imagination“. Bis 1. 8., Kunsthaus Köflach. kunsthaus-k.at
Dampfhofers Werk: unterschiedliche Wirklichkeiten verbinden