Herumgehen mit einem Staunen
André Heller über seine Schau zum Zustand der Welt, seine Kindheitsangst vor Familienausflügen und Mannerschnitten nach einem gewonnenen Twist-Wettbewerb.
ne Daten zur Verfügung stellt, die wir bündeln. Jetzt macht der Ausflug schon mehr Sinn, weil der Sohn dem Vater erklären kann, wie das mit den Feuern ist, die gerade brennen, die Väter sind ja immer die Obergescheitesten. Und die Mutter kann sehen, wie viel Müll in den Meeren schwimmt. Die Schau stoppt sozusagen diese Hellerkind-Angst, dass der Ausflug ein Desaster werden muss.
Sie gehen selbst als Kind durch Ihre Ausstellung?
Kind sein heißt einfach, dass man offener ist, neugierig, heißt nicht, dass man ein kleines Wesen mit wenig Ausbildung ist. Ich glaube sowieso, dass wir in diese Welt mit einem unglaublichen Wissen hineinkommen, das die Erziehungsmaßnahmen nach und nach verschütten. Ein Kind ist etwas Wacheres, Aufnahmefähigeres als ein Erwachsener. Kinder sind nie blasiert.
So eine technik-lastige Schau in Ihrem Namen überrascht.
Ich hätte nicht ein Museum für Technologie entworfen, aber drei Räume ist gerade das Pensum, das mir guttut. Ich bin kein Internet-Freak, habe immer mit Lebendigem gearbeitet. Shows mache ich keine mehr, jetzt sind halt die Gärten dran. Aber es ist schon gut, wenn man die ganzen Informationen der Welt zu seiner Ausbildung zur Verfü
gung hat. Ich bin so mit dem Nicht-Künstlichen beschäftigt in meinem Dasein, dass ich mich ruhig auch einmal mit künstlichen Welten bei einem Projekt beschäftigen kann.
Verbinden Sie Jugenderinnerungen mit Kärnten?
Normalerweise waren wir im Sommer im Salzkammergut, ein paar Mal auch in Pörtschach. Da bin ich, das sage ich jetzt mit großer Ernsthaftigkeit
Sieger bei der Mister-Strandgeflüster-Wahl geworden und später einmal Zweiter bei einem Twist-Wettbewerb. Da hab’ ich einen aktentaschengroßen Koffer mit Mannerschnitten gewonnen.