Kleine Zeitung Steiermark

Müssen E-Luxusautos gefördert werden?

Warum Studenten nicht verstehen, dass E-Luxusautos jenseits von 500.000 Euro mit bis zu 7500 Euro gefördert werden.

- Carina Kerschbaum­er

Ein Titel, der in die Augen springt. Nicht nur weil der Finanzmini­ster heute seine Budgetrede hält und die ökologisch­e Steuerrefo­rm präsentier­t. Also jene, die der Vizekanzle­r PR-preisverdä­chtig kurz mit „Weniger Dreck in der Luft, mehr Geld im Börserl“verkauft. PR-preisverdä­chtig ist auch der Titel eines Inserates eines Autokonzer­ns: „SO VIEL MINUS HABEN WIR NOCH NIE GEMACHT“. Ein Konzern, der mit einem Minus wirbt, ist selten. Also wird weitergele­sen. Da wird dann natürlich nicht ein negatives Minus berichtet, sondern über eines, das alle Autofahrer freut, denen nicht nur das Auto, sondern auch der Planet wichtig ist. Der Konzern verkündet ein Minus von 80 Prozent der CO2-Emissionen je Fahrzeug in der Produktion bis 2030. Kommt somit die Zeit, in der jeder wieder ohne schlechtes Gewissen ins Auto steigen kann? Wie es bereits jene machen, die mit einem E-Auto unterwegs sind? Aber nein, auch da vergällen Studien die Freude. Wie jene, nach der ein E-Auto mit Produktion, Batterien, Strom, der nicht immer ein „grüner“ist, noch immer 60 bis 80 Prozent an klimaschäd­lichen Gasen im Vergleich zum Diesel verursacht. Was nicht nur Studenten mit Rad und ÖBB-Ticket fragen lässt, warum seit Langem selbst Käufer von E-Luxusautos mit 7500 Euro geförüber dert werden. Das sei, kritisiert ein TU-Student, ein „Marktanrei­zprogramm zur weiteren Schädigung des Planeten“. Menschen sollten umsteigen, aber nicht mehr ins Auto einsteigen. er in Dörfern ohne Bahnstatio­n lebt, wird da unwillig den Kopf schütteln. Ja, das ist kein Grund für die Förderung von E-Luxusautos, aber einer für die Förderung von E-Mittelklas­seautos. Womit zwar weiter „Dreck“produziert wird, aber der Spruch „Weniger Dreck in der Luft, mehr Geld im Börserl“eher zutreffen könnte.

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