Der Saugkern und die Chemie
Was man über die Saugkraft von Wegwerfwindeln wissen sollte.
Anbieter von Wegwerfwindeln versprechen teilweise bis zu 12 Stunden Trockenheit oder „sagenhaft saugende“Windeln. Die Stiftung Warentest ging der Sache nach und prüfte 10 Einwegwindeln der am meisten gekauften Größe 4 auf Trockenhaltedauer, Schadstoffe und „Gefühl auf der Haut“. Am Ende bekamen zwei Pampers-Modelle ein „Sehr Gut“: Premium Protection und Baby Dry. Vier Modelle waren „gut“, drei „durchschnittlich“, eines „weniger zufriedenstellend“.
Zur enormen Saugkraft von Wegwerfwindeln, durch die Babys ständig trocken liegen, merken Stoffwindel-Expertinnen an, dass sich dadurch die durchschnittliche Wickeldauer pro Kind verlängert: „Waren es früher einmal maximal drei Jahre, eher weniger, bis ein Kind trocken war, werden Kinder mittlerweile teilweise bis zum Schuleintritt zumindest nachts noch gewickelt. Das liegt freilich im Interesse der Produzenten.“Wichtigster Bestandteil der Windel ist der Saugkern, der mit einem sogenannten Superabsorber gefüllt ist – einem Kunststoff, der das Vielfache seines Eigengewichts an Flüssigkeit saugen und speichern kann. Vor zwei Jahren sorgte eine Studie der französischen Umweltschutzbehörde für Aufsehen, die in Wegwerfwindeln für Babys polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Dioxine entdeckt hat. Die Stiftung Warentest prüfte die Windeln folglich auch auf eine Vielzahl von Schadstoffen. Das Resultat: „Kein einziges Produkt setzte kritische Schadstoffgehalte frei.“Bei Stoffwindeln muss man über dieses Thema freilich gar nicht nachdenken.
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