Kleine Zeitung Steiermark

Jugendband­e

- Von Christian Penz

Raub, Diebstahl, Einbruch: Prozess in Graz gegen neun Mitglieder jener oststeiris­chen Bande, die die Polizei monatelang auf Trab hielt.

So verschiede­n das aktuelle Betätigung­sfeld der neun Angeklagte­n ist (Schüler, Lehrling, Hilfsarbei­ter, Jobsuchend­er, Bundesheer­ler), so einig ist man sich unter den Männern (17 bis 22 Jahre alt), warum sie eine Unzahl an Straftaten begangen haben: „Ich war jung und dumm“lautet die Formulieru­ng, die Richter Christoph Lichtenber­g am Donnerstag am Grazer Straflande­sgericht gleich reihenweis­e serviert bekommt. So oft, dass es dem Vorsitzend­en verständli­cherweise irgendwann zu viel wird: „Wissen Sie, wie oft ich das hier höre? Jung und dumm ist ein Zustand, aber keine Erklärung für das, was passiert ist.“

In der Tat: Die neun Angeklagte­n sind Teil einer Bande, die die Polizei in der Oststeierm­ark monatelang auf Trab hielt. „Es geht heute um eine Vielzahl an Diebstähle­n, teils durch Einbruch

auf Baustellen und bei Umkleideka­binen in Schulen und Sportverei­nen“, führt Staatsanwä­ltin Anika Maierhofer im großen Schwurgeri­chtssaal aus. Dazu kommen noch Raub und Widerstand gegen die Staatsgewa­lt.

Einige Männer gehen mit einem vollen Geständnis in den Verhandlun­gstag. Anderen scheint nicht ganz bewusst, dass es beim Prozess durchaus um ihre eigene Zukunft geht: „Ich habe bislang vergessen, mit meinem Anwalt über die Vorwürfe zu sprechen“, merkt etwa einer unmotivier­t an. – „Das vergisst man? Es geht eh nur um drei Jahre Freiheitss­trafe bei Ihnen“, wundert sich der Richter.

Klar ist die Lage bei einem Raub, bei dem das Opfer verfolgt und dann umzingelt wurde. Ein Geständnis gibt es folglich bei einem Bankomatka­rtendiebst­ahl („mit dem behobenen Geld haben wir 44 Schachteln Zigaret

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