Auch mit Holz bauen
bau in ganz neue Dimensionen vorstoßen zu können.
Im Vergleich zu Stahlbeton benötigt Holz auch viel weniger „graue Energie“: So nennt man jene Energie, die zum Erzeugen von Stahl und Beton benötigt wird. Diese „graue Energie“hat heute bei Gebäuden einen enormen Anteil: 55 Prozent der Energie, die im Zusammenhang mit einem Gebäude aufgewendet wird, entsteht bei der Herstellung (des Zements, des Betons, des Stahls). 40 Prozent des Energieeinsatzes erfolgt während des Betriebes (also etwa durch Raumheizung), und fünf Prozent fällt nochmals beim Abriss und der Entsorgung an.
hat man eine Studie verfasst, die sich mit der Lebenszyklusbetrachtung von Fassadensystemen befasst. Bis heute ist eine Gesamtschau eines Lebenszyklus bei Gebäuden wenig verbreitet, die Bauherren
kümmern sich bei der Errichtung wenig um die später anfallenden Kosten. Die Tücke liegt hier im Detail, nicht jede Fassade, die anfangs kostengünstig ist, schneidet über die gesamte Dauer gut ab. „Eine unbehandelte Lärchenfassade war über die gesamte Lebenszeit betrachtet die beste Variante“, sagt Wallner-Novak. Viel hängt auch von der Wartung und Pflege ab.
Insgesamt ist bemerkenswert: Rund 35 Prozent der Energie weltweit geht in Gebäude (Verkehr: 28 Prozent), bei den Treibhausgas-Emissionen beträgt der Anteil 38 Prozent (Transport: 23 Prozent).
Ein weiteres Forschungsfeld, um die Nachhaltigkeit im Geschossbau zu verbessern, ist die Kombination und Verbindung von Holz mit anderen Baustoffen. Tatsächlich geht der Holzbau auch in den Städten derzeit stark nach oben. Besonders bewährt ist Holz, wenn es um Aufstockungen und Verdichtungen geht: „Holz nimmt wenig Platz ein und ist leicht“, sagt WallnerNovak. Weil bei Holz viel vorgefertigt werden kann, ist die eigentliche Errichtung vor Ort viel schneller. „Es kam in den letzten Jahren zu einem extremen Schub, die Nachfrage ist enorm gestiegen.“Gerade bei dem erwähnten Brettsperrholz führte das zu enormen Preissteigerungen, besonders auch in den USA. Das führe dazu, dass man heute beim Errichten von Dachstühlen zuwarte, weil sie nicht verfügbar sind.
Dass das Institut am Sektor Holz generell ganz vorne mitmischt, zeigt auch der proHolzStudentenwettbewerb. 2020 holten Viktoria Harzl und Fabian Lazarus von der FH Joanneum in Wien den ersten Platz, wobei sich insgesamt 127 Teams aus sieben Ländern beteiligt hatten.