Uni Graz: Praktische Erfahrung trifft auf Wissenschaft
Praxiserfahrung wird in der Ausbildung immer wichtiger. Die Universität Graz setzt daher auf Praxis-Professoren.
Die Rechtsfakultät der KarlFranzens-Universität Graz verstärkt das ProfessorenTeam mit Personen aus der Praxis. Gleich drei neue Mitglieder der Fakultät hielten gestern ihre Antrittsvorlesung. Der langjährige Medienmanager und Start-up-Investor Markus Fallenböck bringt sein Wissen im Bereich ITRecht am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft ein. Die Medienrechtlerin und Datenschutzexpertin Elisabeth Hödl verstärkt das Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen und der Europarechtler Marcus Klamert wird ans Institut für Europarecht berufen.
Den Anfang machte der ITRechtler Fallenböck. Er ist am Start-up Own360 beteiligt und leitet auch die Abteilung für Finanzen, Personal und Recht der Donau-Universität Krems. Er widmete seinen Vortrag den unpersönlichen Maschinendaten, die von Abermillionen an Sensoren jeden Tag entstehen. Die zentrale Frage dabei: Wer hat eigentlich den rechtlichen Anspruch auf die – auch monetäre – Verwertung dieser Daten.
Auf Fallenböck folgte die Medienjuristin Hödl. Sie ist in der Styria Media Group AG im
Bereich Innovationen tätig. In ihrem Vortrag beschäftigte sie sich eingehend mit der Frage, wie das Recht auf Meinungsfreiheit in Zeiten von Internet und sozialen Medien wieder gestärkt werden kann. Gefährdet sei es gleich durch mehrere Punkte wie Filter-Blasen, vorauseilenden Gehorsam oder Gruppendruck.
Den Abschluss machte der Europarechtler Klamert, der im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramts arbeitet. Er führte das Publikum zurück in die analoge Welt und widmete sich der Frage, warum Staaten in Europa das EU-Recht über nationales Recht stellen. Dieser Grundsatz sei über Jahrzehnte nicht hinterfragt worden. Doch sowohl in Deutschland als auch in Polen wird dieser nun von Höchstgerichten infrage gestellt.
Sie haben sich für Ihr neues Buch mit Frauen darüber unterhalten, wie sie die Wechseljahre erlebt haben. Auf welche Emotionen sind Sie gestoßen?
Da gab es zum Beispiel viel Scham und es ist schon erstaunlich, dass man sich fürs Älterwerden schämt. Es gab aber auch ein großes Befremden darüber, jetzt plötzlich zu den Älteren zu gehören. Ich bin auch auf großen Kummer gestoßen. Manche merken, dass es ihnen zu schaffen macht, sie wären aber gerne stärker als dieses Gefühl. Oft wurde auch von einer Reizbarkeit berichtet, die zu Beginn der Wechseljahre mit den nachlassenden Gestagen-Werten verbunden ist, weil dieses Hormon beruhigend und entspannend wirkt. Da ist aber auch noch das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören, weil bei vielen Frauen noch immer der Gedanke da ist, womöglich nur so lange etwas wert zu sein, wie man für Männer attraktiv ist. Es ist sehr komplex.
Man hatte vorher eine Option, nach der Menopause hat man sie nicht mehr. Das hat sicher auch etwas mit diesem Wechselbad der Gefühle zu tun.
Nach Ihrer Recherche: Würden Sie sagen, dass die Wechseljahre auch eine positive Seite haben?
Ja, es gibt sogar zwei. Die eine ist, dass die Wechseljahre eine Einladung sind, sich mit dem Altern auseinanderzusetzen. Die Menopause ist wie eine Aufforderung: „Ich bin dein Körper und jetzt