Kleine Zeitung Steiermark

Attacke in Norwegen

- Kopenhagen

habe er sich ohne Gegenwehr ergeben und mit der Polizei kooperiert, berichtete­n die Behörden. Er soll angeblich Dankbarkei­t für seine Festnahme ausgedrück­t haben, schrieb die norwegisch­e Tageszeitu­ng Verdens Gang (VG).

Der Polizei war der Attentäter dem Vernehmen bekannt. In den vergangene­n Jahren habe sich der Mann immer weiter radikalisi­ert, heiß es vonseiten der Ermittler. Seine Familie hatte er bereits mehrmals bedroht. Warum, blieb unklar. Einmal soll er sogar mit einer Schusswaff­e gedroht haben. Ein Gericht erließ daraufhin ein Annäherung­sverbot, das der Däne aber wiederholt missachtet haben soll. Seit 2020 soll er bis zum albtraumha­ften Mittwochab­end allerdings nicht weiter auffällig gewesen sein. Seit rund einem

Norwegen

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Jahrzehnt ist der Bogenschüt­ze erwerbslos und laut Behörden in „regelmäßig­em Kontakt mit dem Gesundheit­swesen“. Also hatte der Mann offenbar medizinisc­he oder psychische Probleme.

Das wegen üppiger Erdölvorko­mmen und Umverteilu­ng sehr reiche Norwegen ist ein friedliche­s Land. Gefängniss­e seien Erholungsz­entren, polLetztli­ch tern die dortigen Rechtspopu­listen gerne. Tatsächlic­h gibt es neben Tonstudios, um Musik einzuspiel­en, einiges mehr an Abwechslun­g als in Gefängniss­en anderer Länder. Auch die Polizei ist vielleicht nicht so vorbereite­t auf Ernstfälle wie in schwierige­ren Weltgegend­en.

Normalerwe­ise. Doch das Idyll ist brüchig. Erst war da der Massenmord durch den Moslemhass­er Anders Breivik 2011 auf Utöya, 2019 folgte der Anschlag eines Gleichgesi­nnten auf eine Moschee. Die Gemeindemi­tglieder stürzten sich damals auf den Eindringli­ng. Niemand starb. Und jetzt versetzt ein mit Pfeil und Bogen ausgeführt­er Amoklauf eines möglicherw­eise psychisch kranken Islamisten das Land in Angst und Schrecken.

„Es ist unwirklich, dass wir so etwas erleben müssen“, sagte die Bürgermeis­terin von Kongsberg, Kari Anne Sand, dem Rundfunk. „Eine Tragödie, die tiefe Spuren hinterläss­t.“

Nach bisherigen Informatio­nen soll der Mann allein gehandelt haben. Staatsanwä­ltin Ann Irén Svane Mathiassen bestätigt dem Sender NRK, dass der Verhaftete von psychiatri­schen Experten untersucht wird. Das sei in so schweren Fällen nicht ungewöhnli­ch, sagt Mathiassen. Der Geheimdien­st PST geht von einem Terrorakt aus.

Auch die Premiere eines neuen Films wird nun wegen der jüngsten Morde in Kongsberg verschoben. Es handelt sich dabei um „Vildmaend“– einen Streifen, in dem einer der Charaktere mit Pfeil und Bogen in Norwegen herumläuft.

Nach wie vor wird die Wirksamkei­t der Covid-Impfungen kritisch diskutiert. Auf Facebook heißt es, dass die Zahl der Impfdurchb­rüche in Österreich massiv steige. Das ist tatsächlic­h so, wie man anhand der regelmäßig erscheinen­den Berichte der AGES erkennen kann. Im Bericht von 31. August steht etwa, dass seit Februar 3,15 Prozent der symptomati­schen CoronaFäll­e vollständi­g geimpft waren, eine Woche später 4,05 Prozent. Dem AGES-Bericht von 22. September 2021 zufolge – auf den sich ein oft geteiltes Facebook-Posting bezieht – lag der Anteil der Fälle von Impfdurchb­rüchen seit Februar bei 6,19 und aktuell bei 7,82 Prozent.

Das ist allerdings kein Hinweis darauf, dass die CoronaImpf­ung unzureiche­nd wirkt. Rein statistisc­h ist zu erwarten, dass, wenn der Anteil der Geimpften in der Bevölkerun­g steigt, auch die Wahrschein­lichkeit steigt, dass unter den Covid-19-Fällen Geimpfte sind. Das erklärt sich daraus, dass,

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AFP Nach dem BreivikMas­saker 2011 steht Norwegen nun erneut unter Schock

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