Steiermark verimpft Johnson & Johnson nicht
Impfexperte Herwig Kollaritsch rät zur Auffrischung statt zum Aussetzen des Vakzins.
Exakt 22.460 Corona-Impfungen wurden in den vergangenen sieben Tagen in der Steiermark verimpft, darunter nur noch 4122 Erststiche, erklärte Wolfgang Wlattnig von der Impfkoordination. Diese Zahl geht seit Wochen zurück. Die Rate wieder zu steigern, wird schwierig, da das bei Impfskeptikern beliebte Einmal-Präparat von Johnson & Johnson, künftig nicht mehr verimpft wird: „Der Bund hat uns mitgeteilt, dass wir dieses Serum nicht mehr für die erste Impfung verwenden sollen“, sagt der steirische Impfkoordinator Michael Koren. Ob Johnson & Johnson weiter angeboten wird, entscheiden zwar die Bundesländer – die Steirer haben sich aber dagegen entschieden. Im Laufe der nächsten Woche werde man ausreichend Dosen von Biontech-Pfizer und Moderna geordert und aufgetaut haben. Grund für die Entscheidung dürften auch die Impfdurchbrüche bei Johnson & Johnson sein.
Impfexperte Herwig Kollaritsch begründet die Entscheidung damit, dass die vielversprechenden Daten zu Johnson & Johnson mit nur einer Impfdosis entstanden seien, als noch die Alpha-Variante kursierte. „Durch Delta hat sich nun einiges verändert.“
Das Vakzin nicht mehr einzusetzen, hält der Experte aber für überzogen. Er empfiehlt eine Zweitimpfung, entweder mit demselben Impfstoff oder mit einem mRNA-Vakzin: „Beides zeigt gute Effekte. Besonders gute Ergebnisse erzielt man mit heterogenem Boosten (Anm. Auffrischung mit einem mRNAVakzin nach vorheriger Impfung mit einem Vektorimpfstoff)“. Für den dritten Stich wird in der Steiermark nicht mehr Moderna verwendet, sondern Biontech-Pfizer.