Botschafterin für Erasmus+
Katja Lenicˇ Sˇ alamun (39) lebt den Europagedanken. Jetzt wurde sie offiziell zur Erasmus+ Botschafterin.
Mit Erasmus überwinden Menschen Grenzen. Dass das häufig auch Grenzen im Kopf sind, weiß die frisch gekürte Erasmus+ Botschafterin für den Bereich „Jugend“, Katja Lenicˇ Sˇalamun. Die 39-Jährige lebt Europa auch in ihrer persönlichen Biografie. Sie wurde in Slowenien geboren, studierte in Graz und nutzte für ihre Magisterarbeit eine Au-pairStelle in Brüssel. „Ich habe damals auch ein Praktikum im Parlament gemacht.“Es folgte die Rückkehr nach Maribor – „das war ziemlich hart, weil ich es gewohnt war, in einem multikulturellen Umfeld zu arbeiten“. Zur Familie angewachsen, zog es sie 2013 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller David Sˇalamun, und Sohn Izak zurück nach Graz. Doch die Tiefen des Lebens schlugen in vollster Härte zu: „Mein Mann ist 2015 in Graz gestorben.“
Vom Anliegen, mit Jugendbegegnungen Europa in die Steiermark zu holen, rückte sie nicht ab, denn bei der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen suchte sie nach weiteren Möglichkeiten. „Wir haben gesehen, dass viel mehr gebraucht wird als nur Deutsch zu lernen.“
„Mein Sohn Izak ist jetzt zwölf, und er war als Sechsjähriger bei der ersten Jugendbegegnung dabei. Mit der arbeitenden Mutter hat er ja nicht viele Möglichkeiten“, schmunzelt sie. „Bei ihm ist es cool zu sehen, was die Begegnungen mit Menschen machen. Mein zweiter Sohn ist ein Erasmusbaby. Denn Erasmus hat dann Goran Janevski in unsere Leben gebracht.“2016 gründeten sie gemeinsam den Verein In
Infos: verein-interaktion.org
terAktion, um Erasmus+ zur Förderung von Integration und Inklusion junger Menschen mit Fluchterfahrung einzusetzen. „Und jetzt sind wir wieder eine Familie.“Auch der Verein ist gewachsen, es gibt ein weiteres Standbein in Graz und verschiedene Projektschienen. „Unser Sohn wird nächste Woche ein Jahr alt. Er ist gehörlos und wird operiert. Deswegen haben wir auch das Ziel, im nächsten Jahr ein Projekt auf die Beine zu stellen, das Gehörlosigkeit bei Babys und Kleinkindern anspricht.“
U nd sie möchte andere Organisationen, die mit benachteiligten Jugendlichen arbeiten, ermutigen, die Möglichkeiten von Erasmus+ zu nutzen: „Wichtigste Anlaufstelle ist Faustina Verra von Logo Jugendmanagement.“