Kleine Zeitung Steiermark

Bio-Schweineba­uern werden plötzlich gesucht

- In Prozent Die Nachfrage übersteigt

Gemüse 20,3 %

Obst 13,8 %

Butter 11,9 %

Fleisch 5,6 % kehr orten Agrarvertr­eter, dass einerseits in der öffentlich­en Beschaffun­g stärker auf Bio gesetzt werden müsse. „Aber vor allem bei Verarbeitu­ngsprodukt­en wie Wurst und Schinken schaute früher niemand darauf, was drin ist, das ist jetzt anders“, so Landesrat Hans Seitinger.

Dadurch sei es so, dass mit Bio-Schweinefl­eisch Preise (12 bis 25 Euro je Kilo) erzielt werden könnten, die dem Mehraufwan­d (höhere Futterkost­en, längere Mastdauer, mehr Platz, Auslauf...) Rechnung tragen.

Bleibt laut Schweinezü­chterin und Kammer-Vize Maria Pein ein Problem: „Wir haben viele junge Bäuerinnen und Bauern, die gern auf Bio-Schweineha­ltung umsteigen würden, aber auf gesetzlich­e Hürden stoßen.“

Wurst 3,8 %

Bio in der Steiermark 2020

Ackerfläch­en

Weingärten

Gesamtfläc­he

Dauergrünl­and

Obstanlage­n

Denn Bio-Schweine brauchen Auslauf – „und da kommt es häufig zu Konflikten mit Anrainern“. Es brauche Vereinfach­ungen bei Raumordnun­g und Stallbauve­rfahren.

das Angebot derzeit laut Bio-Obmann Gschier aber auch in den Bereichen Gemüse, Direktverm­arktung (der Markt vertrage noch 20 Prozent mehr als die aktuell 650 Betriebe), Rindfleisc­h (viele kleine Mutterkuhb­etriebe hörten zuletzt auf) und im Ackerbau, wo der Bio-Anteil auch erst bei 8,1 Prozent liegt. „Hier bräuchten wir 50 bis 70 neue Bio-Betriebe, einerseits weil wir mehr Bio-Futter für die Tiere brauchen, aber auch in der Lebensmitt­elprodukti­on ist etwa

8,1 %

13,1 %

24,9 %

31,4 %

33,6 % heimische Bio-Soja extrem gefragt“, so Gschier. Natürlich müssten ständig die Märkte im Auge behalten werden, damit es nicht plötzlich zu Überschüss­en und Preisverfa­ll komme.

Während der Bio-Anteil im Lebensmitt­elhandel weiterhin steigt (er übersprang im Vorjahr erstmals die Zehn-Prozent-Marke), bereitet so manchem in der Bio-Branche indes die Neuausrich­tung der Agrarförde­rung Kopfzerbre­chen. Wie berichtet können künftig auch konvention­elle Betriebe Öko-Förderunge­n lukrieren, wenn sie einzelne Maßnahmen umsetzen, ohne gleich ganz auf Bio umzusattel­n. „Die Ökologisie­rung des Ganzen ist zu begrüßen“, sagt Gschier, „aber Bio muss als Speerspitz­e für alle sichtbar bleiben“.

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