IM FOKUS DER FORSCHUNG Hanf zwischen Hype und Heilkraft
Jener Bestandteil der Cannabispflanze, der nicht psychoaktiv wirkt, erfreut sich vielseitiger Anwendungsgebiete.
Man sieht es in letzter Zeit häufig: das symbolische Hanfblatt mit den fünf oder sieben gezackten Fingern. Meist geht es dabei um Hanf in seiner harmlosen Variante, das heißt: um jene Bestandteile der Pflanze, die nicht psychoaktiv wirken. Der Name des Inhaltsstoffs: Cannabidiol, kurz CBD. Er kann sowohl aus den Blüten als auch aus den Blättern der weiblichen grünen Cannabispflanze extrahiert werden.
CBD hat – anders als THC, der psychoaktive Hauptwirkstoff der Cannabispflanze – keine berauschende Wirkung, macht nicht high und nicht süchtig. Ihm werden sogar vielerlei positive Eigenschaften zugeschrieben bzw. nachgewiesen. CBD soll unter anderem appetitanregend, entzündungshemmend, angstlösend, beruhigend und schmerzlindernd wirken.
Als wissenschaftlich erwiesen gilt seine Wirksamkeit bei einer bestimmten Form der Epilepsie. Viele kleinere Studien befassten sich in den letzten Jahren mit dem
Wirkstoff und seinen angstlösenden, beruhigenden wie auch schmerzlindernden Eigenschaften. Dabei wurden Hinweise gefunden, dass CBD Rheuma-Beschwerden lindern kann. Auch bei chronischen Entzündungen wie Akne werden mit CBD positive Er
fahrungen gesammelt, ebenso bei Zyklusstörungen und Muskelverspannungen. Große wissenschaftliche Studien, die sich umfangreich mit der medizinischen Wirkung von CBD auseinandersetzen, liegen allerdings noch nicht vor. Immerhin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Cannabidiol als sicher, also gesundheitlich unbedenklich eingestuft.
in die Geschichte zeigt, dass seit Jahrhunderten viele Kulturen Arzneimittel auf Cannabisbasis im Einsatz hatten. In Europa wurden Cannabisprodukte Ende des 19. Jahrhunderts bereits zur Behandlung von Schmerzen, Spasmen, Asthma, Schlafstörungen, Depression und Appetitlosigkeit verwendet.