Zehn Klubs spielen gegen den Abstieg
Hartberg gastiert heute beim Bundesliga-Schlusslicht WSG Tirol.
Die Bundesliga versprach sich mit der Reform vor drei Jahren (Zwölferliga, Punkteteilung nach dem Grunddurchgang, Meisterund Qualifikationsgruppe) mehr Spannung und Nervenkitzel bis zum Schluss. Dass man es mit diesen zwei Aspekten auch übertreiben kann, zeigt die aktuelle Spielzeit. Während sich der neutrale Zuseher freuen darf, wächst bei so manchem Trainer und sportlichen Leiter bereits das ein oder andere graue Haar. „Ich bin da zwiegespalten. Einerseits freue ich mich, dass eine Niederlage nicht so viel ausmacht. Andererseits kannst du dich überhaupt nicht absetzen“, erklärt TSVObmann Erich Korherr.
Schlusslicht WSG Tirol, Hartbergs heutigen Gegner, trennen von der drittplatzierten Austria Klagenfurt nämlich gerade einmal sechs Zähler. Seit Einführung der DreiPunkte-Regel in der Saison 1995/96 war der Abstand zwischen Tabellenende und Platz drei noch nie so gering nach zehn Runden. „Ich glaube, es gibt diese klaren Schlusslichter einfach nicht mehr. Die Qualität der kleinen Vereine wird immer besser und die Belastung für die EuropacupStarter ist wirklich ein Wahnsinn“, erklärt Korherr. Auch für seinen Trainer ist es eine alles andere als normale Saison. „Im Prinzip spielen ab dem dritten Platz alle um den Abstieg, oder eben Platz sechs. Jedes Team zeigt heuer guten Fußball und es kommt immer mehr auf die Kleinigkeiten an“, meint Kurt Russ.
Sein ausgegebenes Saisonziel von Rang sechs und der
Bundesliga, 11. Runde damit verbundenen Qualifikation für die Meistergruppe könnte also erst am letzten Spieltag des Grunddurchgangs fixiert werden – wenn überhaupt. „Verlierst du drei Spiele, bist du tief unten drinnen. Überraschst du dafür in ein paar Partien, bist du sofort wieder oben mit dabei. Die Entscheidung für die Meistergruppe fällt in der 22. Runde.“
So geschehen war auch im Vorjahr, als Hartberg am letzten Spieltag des Grunddurchgangs bis in die Nachspielzeit als fixer Meistergruppen-Starter aussah. Dann bekamen die Oststeirer gegen St. Pölten den 3:3-Ausgleich und plötzlich freute sich die WSG über die Top sechs. Von diesen sind die Wattener nun zumindest tabellarisch weit entfernt. „Das bedeutet heuer aber nichts“, erklärt Russ. „Wir werden sie sicher nicht unterschätzen. Spielerisch zählen sie zu den besseren Teams in der Liga.“