Kleine Zeitung Steiermark

Üben für den Mars

- Von Thomas Golser

Im Extrem-Lockdown simulieren fünf Männer und eine Frau in der israelisch­en Wüste das Leben auf dem Mars: Jedes Detail soll die Existenz auf dem Rotem Planeten absichern.

Habitat vor Ort (Labor und „Crew Module“) ist eng und mit technische­r Ausrüstung vollgestop­ft, der Entwicklun­gsbedarf für eine menschlich­e Siedlung am Mars riesig: Elementar sind etwa Energiever­sorgung, Wasseraufb­ereitung, Gasaustaus­ch und Strahlensc­hutz. Die Außeneinsä­tze sind physisch extrem fordernd: Diese werden über Stunden im 40 Kilo schweren Raumanzug absolviert bzw. simuliert.

langlebig und wartbar sein müssen.“Es wird der größte Sprung, den die Menschheit vor sich hat – und man vergesse nicht: Das nächstgele­gene Ersatzteil­lager ist am Mars 380 Millionen Kilometer entfernt.

Die Crew verwendet ausgeklüge­lte Ausrüstung: Der Rover „Mercator“der technische­n Universitä­t Graz ist ein autonomes Fahrzeug, das – basierend auf Navigation­sdaten der Drohnen – selbst den Weg findet. „Das Team rund um Gerald Steinbauer ist nach dem Oman zum zweiten Mal dabei – man sieht klare

Fortschrit­te“, sagt

Grömer.

Drei Doktorande­n der Universitä­t Klagenfurt sammeln vor Ort außerdem Daten zur Weiterentw­icklung des Mars-Helikopter­s „IngenuiDas ty“, der derzeit den „echten“Roten Planeten erkundet.

Eine heikle Frage, die sich gerade bei der ersten Marsmissio­n stellt: Gibt es ein Zurück für Mensch? Grömer will nicht von Himmelfahr­tskommando­s sprechen: „Wir gehen davon aus, dass die ersten Expedition­en als Rückkehrmi­ssionen ausgelegt sind: Das Konzept sieht vor, zuerst mit einer robotische­n Mission das Rückkehrra­umschiff hinzuschic­ken.“

Vor Ort soll mit entspreche­nder

Techbust,

von der MarsFeldsi­mulation AMADEE-20 aus Israels Negev-Wüste

Bequem sieht anders aus – doch ohne Raumanzug wird es nicht gehen. Unten: die sechsköpfi­ge Crew (Österreich­s Teilnehmer Robert Wild ist der Zweite von rechts)

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