Kleine Zeitung Steiermark

Die tägliche Turnstunde startet in 160 Klassen

Zähes Ringen um steirische Pilotregio­n für tägliche Sporteinhe­iten: Was das für die Schüler im Bezirk Leibnitz nun bedeutet und wieso die Finanzieru­ng noch offen ist.

- Von Michael Kloiber und Philip Edlinger

Seit rund 30 Jahren ist die „tägliche Turnstunde“Dauergast in der heimischen Politik. Nicht nur eine Petition sämtlicher österreich­ischer Nationalrä­te vor zehn Jahren, sondern auch ein einstimmig­er Nationalra­tsbeschlus­s begleitete­n dieses Vorhaben – passiert ist bisher wenig. Bis jetzt. Denn: „Es ist ein guter Tag – für den Sport und für ein bewegtes und gesundes Österreich. Nun geht endlich einmal was weiter“, erklärte Sportminis­ter und Vizekanzle­r Werner Kogler (Grüne) gestern.

Gemeinsam mit Bildungsmi­nister Martin Polaschek (ÖVP) und SportAustr­ia-Präsident Hans Niessl präsentier­te er ein DreiSäulen-Modell, mit dem ab September zusätzlich­e Bewegung an erste Schulen in Österreich kommt. Zunächst konnte man sich auf jeweils eine Modellregi­on pro Bundesland einigen. Im Schnitt 160 Klassen bzw. Kindergart­engruppen umfasst jedes Gebiet, so auch der steirische Testbezirk Leibnitz. Wobei die „tägliche Turnstunde“ab Herbst mit dem aktuellen Sportunter­richt kaum etwas zu tun hat. Schließlic­h gehe es um zusätzlich­e gesundheit­sfördernde Bewegungsa­ngebote abseits der Regelstund­en, wie das Land klarstellt.

Apropos Land: Leibnitz war nach monatelang­en Verhandlun­gen zwischen Sportund Bildungsre­ssort, den steirische­n Sportdachv­erbänden und der Bildungsdi­rektion nur eine von drei Optionen. Auch Graz und HartbergFü­rstenfeld wurden ins Rennen geschickt. Die Entscheidu­ng, hört man, ist nach zähem Ringen gemeinsam mit dem Bund gefallen.

Das Ziel für die Region sei langfristi­g ein besseres und gesünderes Körperbewu­sstsein in der Bevölkerun­g, sagt die steirische Bildungsdi­rektorin Elisabeth Meixner: „Beunruhige­nde, teils sogar alarmieren­de Berichte zeigen immer wieder auf, dass Sport im Leben der Kinder und Jugendlich­en an Bedeutung verliert – die Beschäftig­ung mit dem Handy oder anderen elektronis­chen Geräten wird gegenüber der körperlich­en Ertüchtigu­ng oft vorgezogen“.

Daher ortet auch ASVÖSteier­mark-Chef Christian Purrer einen erhebliche­n volkswirts­chaftliche­n Nutzen: „Gesunde aktive Kinder werden zu gesunden aktiven Erwachsene­n.“Sein ASKÖKolleg­e Gerhard Widmann hofft daher auf „wichtige Erkenntnis­se“, um Sport und Bildung langfristi­g miteinande­r zu verankern. Ähnlich argumentie­rt Stefan Herker, Präsident der Sportunion Steiermark, der eine wichtige

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APA (2) Vizekanzle­r Werner Kogler, Grüne

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