Kleine Zeitung Steiermark

Kunasek, Kickl, Hofer: Drei blaue Ex-Minister beim Landespart­eitag wieder vereint

Steirische FPÖ bestätigt heute Mario Kunasek als Parteiobma­nn. „Soziale Sicherheit“– Blaue gehen mit neuen Kampfbegri­ffen in die Wahl. Bekommt Norbert Hofer wieder so viel Applaus?

- Wilfried Rombold

Im Alter von 45 Jahren lässt sich Mario Kunasek heute zum vierten Mal zum steirische­n FPÖ-Landespart­eiobmann wählen. Um 10 Uhr treffen sich die Delegierte­n zum ordentlich­en Landespart­eitag in der Grazer Messehalle A – auch deshalb wird es „keine Gegenveran­staltung“zur ÖVP werden, wie der Steirer im Vorfeld anmerkte. Der Bundespart­eitag der Türkisen in der Listhalle beginnt ja drei Stunden später.

Der Ex-Verteidigu­ngsministe­r darf wieder mit einem Ergebnis von nahezu 100 Prozent rechnen, in der Partei ist er unumstritt­en. Inhaltlich­e Überraschu­ngen sind heute nicht zu erwarten. Kunasek wird die Sei

auf die Landtagswa­hl 2024 einschwöre­n und einmal mehr den Anspruch auf Regierungs­verantwort­ung stellen. „Soziale Sicherheit“, wie es sich die Freiheitli­chen neuerdings auf die Fahnen heften, rückt neben den altbekannt­en Kampfbegri­ffen „Heimat“und „Freiheit“in den Mittelpunk­t. Die Teuerungsw­elle bereitet den Menschen derzeit mehr Sorgen als die Migration oder Corona.

Bisher ist es dem blauen Führungsdu­o Kunasek und Parteisekr­etär Stefan Hermann auch recht gut gelungen, den Spesenskan­dal in Graz als Causa der Stadtparte­i einzugrenz­en. Aus der Welt ist der mutmaßlich­e Kriminalfa­ll deshalb noch nicht. Sichtbarst­es Zeichen am Parteitag: Dritter Landtagspr­äsident Gerald Deutschman­n löst den aus der FPÖ ausgetrete­n und im Visier der Staatsanwa­ltschaft stehenden Mario Eustacchio als Finanzrefe­rent ab. Viel mehr soll gemäß Parteitags­regie aber nicht mehr an das blaue Debakel in der Landeshaup­tstadt erinnern.

Wie sehr sich Kunaseks Rhenen torik und die polternde Polemik seines früheren Ministerko­llegen Herbert Kickl voneinande­r unterschei­den, können die Anwesenden im direkten Vergleich beurteilen. Aufschlüss­e könnte Kickls Rede darüber geben, wen die FPÖ gegen Alexander Van der Bellen ins Rennen um die Hofburg schicken wird. Norbert Hofer hat ja ein neuerliche­s direktes Duell bereits ausgeschlo­ssen. Kickls Vorgänger als FPÖ-Chef wird heute ebenso in Graz erwartet. Beim letzten gemeinsame­n Auftritt der beiden beim freiheitli­chen Landespart­eitag in Oberösterr­eich im April erntete Hofer jedenfalls überrasche­nd viel Applaus.

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ÖBH/PUSCH Norbert Hofer, Mario Kunasek als Ministerko­llegen 2018

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