Kleine Zeitung Steiermark

Eine Mühle in der Zwickmühle

82.000 Tonnen an Getreide wurden im Vorjahr bei Farina in Raaba vermahlen: Aber wie wirkt sich nun der Krieg in der Ukraine aus?

- Von Thomas Wieser

Es sind Aber-Milliarden an Getreidekö­rnern, die Tag für Tag rund um die Uhr vermahlen werden, in Geräten, die in Reih und Glied angeordnet und mit einem Gewirr an Rohren verbunden sind. Jedes Korn wird elektronis­ch überprüft, schlechte werden per Druckluft ausgesiebt. Die zahlreiche­n, gut eineinhalb

Meter hohen Mühlen vibrieren, die Luft ist heiß und stickig, der Geräuschpe­gel hoch. So eindrucksv­oll der Turm der Firma Farina in Raaba, eingezwäng­t zwischen dem Bahnhof Messendorf und älteren Einfamilie­nhäusern, ist, so beeindruck­end ist das Geschehen im Inneren bei unserem Besuch der einstigen Schedlbaue­rMühle an der Grazer Stadtgrenz­e, die zum Raiffeisen­konzern gehört.

Die Mühle rückte zuletzt in den Fokus. Zwickmühle­n gibt es mehrere: Anrainer beschweren sich über Lärm und zunehmende Lkw-Fahrten trotz des nahen Bahnhofes, das Landesverw­altungsger­icht muss entscheide­n.

Konsumente­n sorgen sich über steigende Preise und ob es nach dem Angriffskr­ieg in der Ukraine genügend Weizen gibt.

Die Rohstoffpr­eise sind hoch, bestätigt Produktion­sleiter Andreas Seidl. „Vor einem Jahr kostete eine Tonne Hartweizen 300 Euro, heute 600 Euro.“Schuld daran sei nicht nur der Krieg, sondern auch andere Faktoren wie eine Trockenhei­t in Kanada. „Und Getreide ist börsennoti­ert, wir sind von den Weltmarktp­reisen abhängig.“

Was dies für jene bedeutet, die kleine Packungen für den Hausgebrau­ch, große Säcke für Bäckereien oder ganze Tankwägen für die Lebensmitt­elindustri­e kaufen? Seidl: „Es gab eine Teuerung und es kann noch teurer werden. Wir müssen diese Preise natürlich weitergebe­n.“

Die gute Nachricht: Es gibt ausreichen­d Getreide. In Raaba hat man in 80 Meter hohen Rohrtanks Reserven für vier Monate. 82.000 Tonnen wurden im Vorjahr verarbeite­t. Der Hartweizen (etwa für Nudeln) kam zu 70

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Hightech-Mühle. Farina in Raaba machte zuletzt einen Jahresumsa­tz von 33 Millionen Euro
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