Erste-Chef Spalt verlässt die Bank
Bernd Spalt, erst seit 2020 Erste-Chef, verlängert Vertrag nicht.
Der Chef der Erste Group, Bernhard Spalt, wird diesen Posten längstens noch ein gutes Jahr bekleiden. Er wird seinen bis Ende Juni 2023 laufenden Vertrag nicht verlängern. Das teilte er Freitag dem Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats vor der Hauptversammlung am nächsten Mittwoch mit.
Als möglicher neuer Chef des Bankkonzerns wird bereits Peter Bosek gehandelt. Der 53-Jährige gehörte viele Jahre zu den besonders treibenden Kräften in der Erste Group, hatte aber trotz seiner wirtschaftlichen Erfolge gegen Spalt den Kürzeren gezogen, als es um die Nachfolge des langjährigen Chefs Andreas Treichl ging. Bosek verließ daraufhin die Bank Richtung Baltikum und wurde Chef der Luminor Group in Estland.
Spalt sitzt seit Jänner 2020 im Chefsessel der Erste Group, durch die Coronakrise kam die Bank bestens. Von seiner persönlichen Art her völlig anders gestrickt als Treichl und auch Bosek, war von Spalt kein Rollenwechsel zu einer expansiven, innovationsgetriebenen Leitfigur zu erwarten. Die Bank begründet Spalts Schritt mit einer Folge von „unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige langfristige strategische Gesamtausrichtung der Gruppe“. Klingt nach Fetzenfliegen, aber das soll gar nicht der Fall gewesen sein. Tatsächlich soll bei der Strategieplanung bis 2030 nichts weitergegangen sein.
Die Hebel für Nachfolgersuche werden offiziell nächste Woche in Gang gesetzt, konkret über den Aufsichtsrat und über den Nominierungsausschuss, der nach der ErsteHauptversammlung am 18. Mai bereits mit den Sondierungen beginnen dürfte.
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