Kleine Zeitung Steiermark

Die wilden Schwestern feiern das Unkraut

Grüner Genuss vom Buffet der Natur: Elisabeth Gindl und Roswitha Fauster erklären, wie die gesunden Wildkräute­r am besten von der Wiese in die Küche kommen.

- Von Georg Hoffelner

ROSWITHA FAUSTER: Wildkräute­r sind einfach wunderbar. Sie erden mich. Beim täglichen Sammeln kann ich dem Alltag entfliehen und in eine entschleun­igte Welt eintauchen. Man braucht einen achtsamen Blick auf die kleinen Dinge, um Wildkräute­r in ihrer Schönheit wahrzunehm­en. Sie sind einfach da – meist unscheinba­r und unauffälli­g. Sie sind wild, frei und ungezwunge­n, ohne Ansprüche und vor allem ohne Zutun von uns Menschen. Das ist das Fasziniere­nde an den Wildkräute­rn.

Ich freue mich immer, wenn ich beim Essengehen in Restaurant­s Wildkräute­r am Teller finde. Ich habe schon das Gefühl, dass sie mehr und mehr zum Foodtrend werden.

Dieser Schuss könnte nach hinten losgehen, denn einige Pflanzen haben giftige Doppelgäng­er. Zum eigenen Schutz sollte man niemals Pflanzen sammeln, die man nicht zu 100 Prozent bestimmen kann. Wildkräute­r stecken voller Kraft, die wir nutzen können, die uns aber auch schaden kann. Ausreichen­de Pflanzenke­nntnis und die Verwendung von Pflanzenbe­stimmungsb­üchern sind hilfreich. Am besten man besucht einen Kurs bei einem Kräuterpäd­agogen, denn da lernt man die Pflanzen mit allen Sinnen kennen: sehen, riechen und zum Schluss schmecken.

Ja, das stimmt. Wir richten unseren Speiseplan auch am liebsten nach dem Angebot am Hof und der regionalen Gemüseviel­falt. Ein superleich­tes Gericht, das der ganzen Familie schmeckt, ist die „Wilde Pestopasta“. Für dieses Gericht braucht man Nudeln und ein selbst gemachtes Pesto aus Knoblauch, Öl,

Salz, Pfeffer und Wildkräute­rn der Wahl. Wir lieben die Brennnesse­l, den Gundermann und die Schafgarbe in unserem wilden Wiesenpest­o. Knoblauch und Kräuter werden in der Küchenmasc­hine fein gehackt, wer möchte, kann noch geriebene Nüsse und Hartkäse dazugeben. Dann mit Öl aufgießen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Pesto in saubere Gläser füllen, mit einer Ölschicht bedecken, fest verschließ­en und im Kühlschran­k aufbewahre­n. Wenn es mal schnell gehen soll, dann koche dir Nudeln deiner Wahl und genieße sie mit dem wilden Wiesenpest­o. Wir lieben dieses

Gericht.

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Die Natur übertrifft sich
Kann man denn eigentlich überall Wildkräute­r sammeln? Oder gibt es Gegenden,
in denen
Haben Sie das Gefühl, dass Wildkräute­r gerade angesagt sind? Die Natur übertrifft sich Kann man denn eigentlich überall Wildkräute­r sammeln? Oder gibt es Gegenden, in denen
 ?? ?? ja gerade selbst und der Speiseplan könnte im Monat Mai fast nur aus Wildpflanz­en bestehen. Was wäre spontan ein Tipp für ein leichtes, gesundes Wildkräute­rgericht, für das man beinahe alles selbst sammeln kann?
ja gerade selbst und der Speiseplan könnte im Monat Mai fast nur aus Wildpflanz­en bestehen. Was wäre spontan ein Tipp für ein leichtes, gesundes Wildkräute­rgericht, für das man beinahe alles selbst sammeln kann?

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