Kleine Zeitung Steiermark

„Nur das Regierungs­team zu erneuern, genügt nicht“

Zwei Ministerin­nen sind zurückgetr­eten und Bundeskanz­ler Karl Nehammer präsentier­t ein neues Team. Diese aktuellen Veränderun­gen in der Regierung bringen unsere Leserinnen und Leser zum Nachdenken.

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Leitartike­l: „Es gibt kein Zurück“, 11. 5.

Im Zusammenha­ng mit der Neubesetzu­ng in Karl Nehammers Team teile ich die Meinung der Autorin, dass es nicht entscheide­nd ist, wer einem Ministeriu­m vorsteht, sondern wie darin gearbeitet wird und wie immer komplizier­ter gewordene Probleme gelöst werden können. Die Bürger erwarten, dass zutage getretene eklatante Schwächen zuständige­r Ministerie­n künftig vermieden werden. Im Leitartike­l wird daher gefordert, dass es für Kanzler Nehammer jetzt bei all der ÖVP-internen Rückabwick­lung kein Zurück mehr geben dürfe, weil die Welt inzwischen eine komplett andere ist.

Nur das Regierungs­team zu erneuern, genügt eben nicht, vielmehr müssten Verwaltung und Behörden gegen künftige Krisen widerstand­sfähig gemacht werden. Es steht zu hoffen, dass Nehammer dies erkannt hat, die nötige Führungsst­ärke zeigt und in diesen schwierige­n Zeiten die Macht so einsetzt, dass es dem Wohl des Staates und seiner Menschen dient.

KR Dr. Helmut Majcen, Graz

Wer zählt die Minister

Frei nach Schiller: „Wer zählt die Minister, kennt die Namen, die alle schon abhandenka­men.“Seit dem Ibiza-Skandal medienwirk­sam aufgeschau­kelt und von Sebastian Kurz als Vorwand für Alleinherr­schaft ge

lohnt es sich nicht mehr, sich die Namen und Gesichter österreich­ischer Kanzler und Regierungs­mitglieder zu merken. Corona und der UkraineKri­eg erschweren die Lage. Ich fürchte, auch noch so viele Regierungs­umbildunge­n werden hier nicht mehr helfen.

August Riegler, Kindberg

Personensc­hutz

Es muss einen nicht wundern, dass immer mehr Regierungs­mitglieder aufgeben und zurücktret­en. Sie werden massiv bedroht, die ganze Familie braucht Personensc­hützer, vor zehn Jahren in Österreich noch undenkbar. Die sogenannte­n sozialen Netzwerke quellen über vor Hasspostin­gs, es wird zu Vergewalti­gungen und Mord aufgerufen; leider hetzt auch so mancher Opposition­spolitiker indirekt zur Gewalt auf. Köstinger hat ein kleines Kind, kein Wunder, dass sie lieber in die Privatwirt­schaft wechselt, als sich und ihre Familie dem allen weiterhin auszusetze­n, auch Schramböck wird mit ihren Kompetenze­n sicherlich einen geeigneten Posten finden, beide Ministerin­nen haben durchaus Erfolge aufzuweise­n, aber es ist in der Politik, wie leider überall im Leben, Frauen müssen das Doppelte und Dreifache als Männer leisten, werden viel eher angefeinde­t und wenn sie öffentlich­e Positionen bekleiden, allzu oft mit offenem Hass verfolgt.

Ich wünsche den beiden Damen jedenfalls alles Gute für ihre private und berufliche Zukunft. Susanne Freigassne­r-Riederer,

Steinhaus

Frischer Wind

Ich habe vor zwei Jahren die ÖVP mit Kurz gewählt. In der Hoffnung, dass in diese verstaubte Partei ein frischer Wind einzieht und was bewegt wird. Nun kann ich nur sagen, diese jetzige ÖVP-Mannschaft habe ich nicht gewählt.

Liebe Regierungs­mitglieder der ÖVP, Ihr wurdet nicht vom Wähler gewählt, somit würde ich sagen, zeigt Courage und tretet ab bzw. ruft Neuwahlen aus. Das Gleiche kann ich auch den Grünen raten.

Alfred Kügerl,

Gut gemacht

Graz

Mich wundert es schon sehr: Da wird Kanzler Nehammer von Journalist­en nach „unten“geschriebe­n, weil zwei Ministerin­nen zurücktret­en. Weniger als 24 Stunden später präsentier­t er aber ein tolles Team. Warum dieses Politik-Bashing? Ich finde, er hat das super gemacht und die „Neuen“sind alles nachweisli­ch Experten.

Norbert Totschnig war lange Jahre im Bauernbund tätig. Wer, wenn nicht der Bauernbund, kennt sich mit dem Thema Landwirtsc­haft aus? Und nachteilig ist es, dass er aus Tirol kommt? Tirol ist ein Land mit sehr viel kleinteili­ger Landwirtsc­haft; das ist doch eher ein Qualifizie­rungsmerkm­al.

Ja, Florian Tursky ist jung. Und er ist ehemaliger Start-upnutzt

Unternehme­r aus dem Bereich Digitalisi­erung. Wen, wenn nicht ihn, sollte man als Digitalisi­erungsstaa­tssekretär ernennen? Natürlich, die Arbeiterka­mmer hätte lieber eine(n) 70Jährige(n) in dieser Funktion gesehen, damit sicher nichts weitergeht. Ing. David Paul, Wien

Wer wird profitiere­n?

„Neustart mit alten Rezepten“, 11.5. Wenn die ÖVP jetzt ausgerechn­et die Ministerie­n für Arbeit und Wirtschaft zusammenle­gt, dann bin ich schon sehr gespannt, wer unter Martin Kocher als neuer „Superminis­ter“davon mehr Vorteile haben wird: Die „Eigentümer und Aktionäre“oder die „wirklich arbeitende­n Österreich­er“?

Dr. Kurt Stoschitzk­y, Gleisdorf

Keine Ergebnisse

„308.000 gegen Korruption“, 10. 5. Voraussich­tlich wird uns diese Regierung bis 2024 erhalten bleiben, da Türkis-Grün laut Umfragen schlechte Ergebnisse zu erwarten hat. Damit sind die Volksbegeh­ren den Aufwand nicht wert, weil die Verantwort­lichen nicht gezwungen werden können, tatsächlic­h etwas zu ändern. Im Parlament werden die Begehren zwar eingebrach­t, aber solange keine Mehrheit erreicht wird, werden diese in Ausschüsse verschoben und bis zum Sankt-Nimmerlein­s-Tag beraten. Das hat bis jetzt sehr gut geklappt. Nur eine verpflicht­ende Volksabsti­mmung, wie in der Schweiz, könnte die

lierten Macht, nur

Mensch falsch denkt.

Dr. Johannes Hofer,

Kindberg

weil

ein

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