Zur Person
83 Terawattstunden Windstrom erzeugt werden könnten – eine Strommenge, die größer ist als der gesamte (!) jährliche Stromverbrauch Österreichs und gleich groß wie die gesamte Energiemenge des in Österreich genutzten russischen Gases. Und wichtig auch zu wissen: 99 Prozent der Fläche eines Windparks bleiben für die Landwirtschaft nutzbar. Die Windkraft zählt zu den umweltfreundlichsten Stromerzeugungstechnologien, die wir haben, und kann besonders naturverträglich ausgebaut werden.
Wegen der Invasion in der Ukraine steht Russland auf der schwarzen Liste der Europäischen Union. Nach den finanziellen Sanktionen wird auch ein Importverbot für russisches Gas diskutiert. Der zügige und vor allem rasch umsetzbare Ausbau der Windkraft kann auch die Abhängigkeit von Gasimporten nachhaltig reduzieren.
Dafür ist es aber notwendig, dass alle Bundesländer ihre Potenziale an Windenergie ausschöpfen. Die windreichen östlichen Bundesländer werden mehr Windstrom erzeugen, als sie selbst verbrauchen. Und die südlichen und westlichen Bundesländer werden ihre großen, bisher ungenutzten Windkraftpotenziale erschließen und Erdgas durch Windstrom ersetzen. Bis 2030 werden in den westlichen Bundesländern 250 Windräder errichtet sein und dann für 600.000 Haushalte sauberen Strom erzeugen.
Stefan Moidl ist seit dem Jahr 2010 Geschäftsführer der IG Windkraft, des Branchenverbands der Betreiber von Windkraftanlagen in Österreich. Der studierte Biologe war lange für den WWF tätig und leitete danach ein Technisches Büro.